Am Dienstag, den 10. September 2024, um 19:00 Uhr referiert David Roters im Stadtmuseum Simeonstift Trier (direkt neben der Porta Nigra) zum Thema
Die Häftlinge des KZ-Außenlagers Bruttig-Treis bei Cochem
Eintritt: 8 €, Studierende sowie Schüler:innen haben freien Eintritt.
Beschreibung
Unter dem Decknamen „Zeisig“ bestand zwischen März und Oktober 1944 das KZ-Außenlager Bruttig-Treis bei Cochem, eines von vielen Außenlagern des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass. In einem Eisenbahntunnel zwischen den Ortschaften Bruttig und Treis wurden für die Firma Robert Bosch GmbH Zündkerzen für Flugzeugmotoren hergestellt. Bei „Zeisig“ handelte es sich um eines von 10 „A-Vorhaben“, mit denen Rüstungsproduktion unter Tage verlagert wurde. Verschiedenste Akteure waren daran beteiligt, von der SS über die Luftwaffe bis hin zu privaten Unternehmen. Für die schwersten Arbeiten wurden Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge herangezogen. Letztere werden im Fokus des Vortrages stehen.
Hierzu wird ein Überblick über verschiedene Häftlingsgruppen mit Fokus auf den Grund ihrer Inhaftierung im Konzentrationslager sowie ihrer Herkunft gegeben. Warum befanden sich etwa über 200 sogenannte „NN-Häftlinge“ in Bruttig-Treis, obwohl Häftlinge dieser Häftlingskategorie die Konzentrations-Stammlager eigentlich nicht verlassen sollten?
Schließlich wird das Schicksal eines Mannes über seine Zeit als KZ-Häftling hinaus in den Blick genommen. Dieser war als Homosexueller in Bruttig-Treis inhaftiert. Der Blick richtet sich dabei einerseits auf die Verfolgungspraxis, der er als Homosexueller im NS-Staat ausgesetzt war, wie auch auf die Nachgeschichte seiner Verfolgung in der BRD.
David Roters ist wissenschaftliche Hilfskraft an der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL. Er studiert an der Universität Trier Geschichte. Bei SEAL arbeitet er in den Teilprojekten zur Erforschung des KZ-Außenlagers Bruttig-Treis bei Cochem sowie zur Erschließung der Gestapokartei Neustadt a.d.W.