Die Gestapo war nicht allein… Akteure aus Staat, Partei, Verwaltung und Wirtschaft
6. Präsentation des Forschungsprojekts zur Geschichte der Gestapo Trier
9. März 2020, 10:30 – 17:00 Uhr, Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, 54421 Hinzert-Pölert
In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Netzwerk, das die Gestapo Trier im Rahmen ihrer staatspolizeilichen Tätigkeit genutzt hat. Dabei werden diverse Akteure und Institutionen betrachtet. Am Vormittag wird in drei Kurzvorträgen (15 Minuten) jeweils ein Fallbeispiel vorgestellt. Nach der Mittagspause besteht für die Teilnehmer/innen an drei Themen-Tischen die Möglichkeit, in den Vorträgen angesprochene Schwerpunkte zu vertiefen. Dabei sind nach jeweils 45 Minuten zwei Wechsel vorgesehen, so dass alle Teilnehmer/innen der Veranstaltung alle Thementische besuchen können, um sich über die Rahmenthemen der Vorträge zu informieren und mit den Referentinnen und Referenten ins Gespräch zu kommen.
Anmeldung unter infogedenkstaette-hinzert-rlpde
Anmeldeschluss: 5. März 2020
Programm
10:30-10:45 Uhr:
Beate Welter / Thomas Grotum
Begrüßung und Einführung
10:45-11:00 Uhr:
Lena Haase
Strafverfolgung als Aushandlungsprozess zwischen Polizei- und Justizbehörden
11:00-11:30 Uhr: Kaffeepause
11:30-11:45 Uhr:
Andreas Borsch
Die Gestapo Trier und der ganz normale behördliche Instanzengang des Landratsamtes Wittlich
11:45-12:00 Uhr:
Pascal Licher
Die Rolle der Arbeitgeber bei der Verfolgung von Arbeitsvergehen durch die Gestapo Trier im Zweiten Weltkrieg
12:00-13:30 Uhr: Mittagspause (in der Gedenkstätte)
13:30-14:15 Uhr: Themen-Tische (Phase 1)
14:15-15:00 Uhr: Themen-Tische (Phase 2)
15:00-15:30 Uhr: Kaffeepause
15:30-16:15 Uhr: Themen-Tische (Phase 3)
16:15-17:00 Uhr: Plenum
Themen-Tische
[1] Zwischen Konkurrenz und Kooperation: Polizei und Justiz im NS-Staat [Haase]
[2] Die Kommunalverwaltung im Nationalsozialismus: Landrat und Ortsbürgermeister [Borsch]
[3] Akteure aus der Wirtschaft: Arbeitgeber [Licher / Grotum]
Am 9. März 2020 sind in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert 40 Interessierte aus Wissenschaft, Gedenkarbeit, Archivwesen, Heimatforschung, Polizei, Justiz und Zivilgesellschaft zusammengekommen, um sich die über die laufenden Arbeiten im Forschungsprojekt "Gestapo Trier" der Universität Trier zu informieren. Unter dem Titel "Die Gestapo war nicht allein... Akteure aus Staat, Partei, Verwaltung und Wirtschaft" boten Lena Haase, Andreas Borsch und Pascal Licher in Kurzvorträgen Einblicke in ihre Forschungsschwerpunkte, die dann nach einer Mittagspause an drei Themen-Tischen (mit Quellenbeispielen) vertieft werden konnten. Das Verhältnis von Polizei und Staatsanwaltschaft, die Zusammenarbeit von Staatspolizeistelle und Landratsamt Wittlich sowie die Rolle von Arbeitgebern und Vorgesetzten bei der Verfolgung von Arbeitsvergehen durch die Gestapo Trier bildeten die inhaltlichen Schwerpunkte.
"Diese jährlich stattfindende Veranstaltung passt sich sehr gut in das Konzept der im letzten Oktober neu etablierten Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL ein, die gemeinsam von der Universität Trier und der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz gefördert wird, um u.a. aktuelle Forschungsergebnisse möglichst schnell in die Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz einfließen zu lassen", erläuterte Thomas Grotum, der Leiter des Forschungsprojekts und Geschäftsführer von SEAL ("Strukturen und Erinnerung. Angewandte Geschichtswissenschaft und digitale Lehre"). Hervorzuheben ist auch die rege Beteiligung aus Luxemburg an der Veranstaltung. Die grenzüberschreitende Forschung ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit in der Großregion.