Vorträge 2015

Vortrag Flußbach

Gedenkveranstaltung in Flußbach (bei Wittlich)

Am 6. Juni 2015 fand in Flußbach bei Wittlich eine sehr gut besuchte Gedenkverstaltung statt, die an die Insassinnen des ehemaligen Frauenstraflagers Flußbach (1942-44) erinnert hat. Im ersten Teil berichtete der Flußbacher Karl Barzen, der als Kind in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lagergelände Kühe hüten musste, am Ort des ehemaligen Lagergeländes, was er damals gesehen hat. Im Anschluss stellte Lena Haase im Bürgerhaus die Ergebnisse ihrer laufenden Forschungen zum Frauenstraflager Flußbach vor. Dabei betonte sie die Bedeutung der Haftanstalt, in der nicht nur Strafgefangene und Untersuchungshäftlinge, sondern auch - und zwar deutlich mehr, als bisher angenommen - weibliche Schutz- und Nacht-und-Nebel-Häftlinge einsaßen. Den musikalischen Teil der Veranstaltung gestaltete Sonja Gottlieb.

Link zur Veranstaltung auf der Homepage der Gemeinde Flußbach.

Radiobeitrag SWR 4 (Mittagsmagazin) am 6. Juni 2015: das Logo anklicken

Foto: Thomas Grotum
Foto: Holger Teusch
Foto: LHA Koblenz, Best. 710, Nr. 16136

Internationale Datenbank-Tagung der NS-Gedenkstätten

Vom 30. September bis zum 2. Oktober 2015 trafen sich in Hinzert und Osthofen (Tagungsort) Forscher/innen aus Deutschland, Frankreich, Israel, Litauen, Polen und den Niederlanden zur jährlich stattfindenden Internationalen Datenbank-Tagung der NS-Gedenkstätten. Sie diskutierten zahlreiche Anwendungsfälle in den folgenden Themengebieten:

  1. Opferdatenbanken – Digitalisierungsprojekte in Gedenkstätten
  2. Erfassung und Digitalisierung
  3. Internetportale und Recherchemöglichkeiten
  4. Vernetzung und Kooperation

Auch das an der Universität Trier angesiedelte Forschungsprojekt zur Geschichte der Gestapo Trier wurde präsentiert. [Tagungsprogramm]

Fernsehbeitrag: Der SWR berichtete am 1. Oktober in der Sendung Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz um 19:30 Uhr in einem Beitrag (Datenaustausch soll Opfern Namen geben, 2:31 Min.) über die Konferenz.
Pressebericht: Wormser Zeitung. Rhein Main Presse vom 13.10.2015.

Foto: Antje Eichler

Workshop "Regionale Forschungen und Erinnerungskultur: Nationalsozialismus in Trier und Luxemburg"

Am Freitag, dem 9. Oktober 2015, trafen sich über 50 Interessierte an der Universität Trier, um den ganzen Tag über das Thema "Regionale Forschungen und Erinnerungskultur: Nationalsozialismus in Trier und Luxemburg" zu diskutieren und sich untereinander besser zu vernetzen. Die Teilnehmer/innen kamen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg, da bewußt die Großregion in den Blick genommen werden sollte.

In einer ersten Kurz-Vorstellungsrunde wurden 13 Projekte bzw. Institutionen präsentiert. Die Bandbreite reichte von individuellen Forschungsvorhaben (wie z.B. zum Thema "Arisierung in Trier" im Rahmen einer Dissertation) über die Vorstellung des Bachelor-Studiengangs der Hochschule der Polizei RLP mit Abschlussarbeiten zur NS-Geschichte bis zu aktuellen Ausstellungsprojekten des Luxemburger Musée national de la Résistance.

Die folgenden sechs (öffentlichen) Vorträge thematisierten die Frage der Erinnerung jüdischer Präsenz in Trier, die Einbindung von Täter-Biografien in Rundgänge zur lokalen NS-Geschichte, das Konzept eines digitalen Erinnungsportals für die jüdischen Deportierten aus Trier, die Ergebnisse des Berichts zur Rolle der Luxemburger Verwaltungskommission im Zweiten Weltkrieg, die Forschungen zur Geheimen Staatspolizei in der Region Trier/Luxemburg sowie die Schwerpunktthemen "Frauen" (2015) und "Medizin" (2016) der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert mit einem Einblick in die Forschungen zum Frauenstraflager Flußbach.

Am Ende des Tages war man sich einig, dass ein derartiger Workshop regelmäßig stattfinden sollte. Die Diskussionen und Gespräche haben zahlreiche Anknüpfungspunkte eröffnet, die es zu vertiefen gilt.

[Plakat Öffentliche Vorträge]

Vortrag und Publikation einer Sonderausgabe der Zeitschrift "Grenzwertig"

Die Gestapo war die zentrale Institution im Netz des nationalsozialistischen Überwachungs- und Verfolgungsapparates. Sie galt als allgegenwärtige, allwissende und allmächtige Sonderbehörde. Regionalstudien haben in der Zwischenzeit belegt, dass es sich dabei um einen Mythos handelt. Auch das universitäre Forschungsprojekt zur Geschichte der Trierer Gestapo hat anhand zahlreicher Einzelstudien die Bedeutung von V-Leuten und Denunzianten herausgearbeitet. Ferner kooperierte die Gestapo mit diversen lokalen und regionalen Institutionen, ohne die sie ihre Tätigkeiten nicht hätte ausüben können. Der Personenkreis, den die Gestapo ins Visier nahm, wechselte zwischen 1933 und 1945 mehrfach. Letztlich konnte aber niemand sicher sein, nicht doch in die Fänge der Geheimpolizei zu geraten.

Am 28.10.2015, 18:00 Uhr, referierte Thomas Grotum in der TUFA (Wechselstr. 4, 54290 Trier) zum Thema "Einblicke in die Geschichte der Gestapo Trier" anlässlich der Veröffentlichung einer Sonderausgabe der Zeitschrift GRENZWERTIG des Multikulturellen Zentrums Trier.

Fachtagung: »Jeder Tag dort war die Unendlichkeit«. Frauen im KZ, Internierungs- oder Straflager

Am Freitag, dem 13. November 2015, fand in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert die Fachtagung "»Jeder Tag dort war die Unendlichkeit«. Frauen im KZ, Internierungs- oder Straflager" statt. Dort referierte Lena Haase zum Thema "Das Frauenstraflager Flussbach".