Römische Großbronzen aus Bregenz (2024-2026)

(c) Karl Oberhofer

Projekt Großbronzen aus Bregenz (2024-2026)

Dr. Aura Piccioni (Universität Trier) / PD Dr. Karl Oberhofer (Universität zu Köln)

 

In den Jahren 2016/17 haben neue archäologische Untersuchungen das Forum der antiken Siedlung Brigantium, dem heutigen Bregenz in Vorarlberg (Österreich), in ein neues Licht gerückt. Dieser Zentralortgilt als die bedeutendste Siedlung im alpinen Raetien und verfügte über öffentliche Bauwerke wie ein Thermalbad, ein Theater und ein Forum.

Aus diesem Kontext und der angrenzenden Umgebung stammen eine Reihe von Bronzefragmenten römischer Großplastiken, die Götter und vermutlich auch Kaiser darstellen – einzigartige Zeugnisse in der Bodenseeregion. Die jüngst entdeckten Objekte sind zweifellos Teil des kaiserlichen Kultes im öffentlichen Raum und als integraler Bestandteil der bildlichen Gestaltung des Forums zu verstehen.

Der Bestand an Bronzestatuen ist nach einem 2010–2015 durchgeführten, internationalen Projekt und dem Projekt „Römische Großbronzen am Limes – Fragmente im raetischen Raum“ an der KU Eichstätt-Ingolstadt gut erschlossen und seit 2023 publiziert. Abseits der Grenzregion ist der Forschungsstand für den Zentralort Brigantium aber nach wie vor unübersichtlich. In Zusammenarbeit mit Roland Schwab (LEIZA) wird 2024–2026 eine neue Untersuchung großformatiger Fragmente erfolgen und sich insbesondere mit ihrer Ikonografie und den ursprünglichen Präsentationskontexten befassen. Bereits jetzt zeichnen sich unterschiedliche chronologische Horizonte und Zusammenhänge ab.

(Foto von Karl Oberhofer)