Pausanias in der Korinthia
Pausanias in der Korinthia. Archäologische Forschungen zur Ἑλλάδος Περιηγήσις
Leitung: PD Dr. Konstantinos Kissas, Prof. Dr. Torsten Mattern
Förderung: Gerda-Henkel-Stiftung
Kooperation: 37. Ephorie (Korinth)
Pausanias besitzt für die Kenntnis der Archäologie und Geschichte Griechenlands, der antiken Topographie und Wegeverbindungen, Kulte und Mythen eine überragende Bedeutung. Seine Schrift wurde früher oftmals als ‚Reisebeschreibung‘ missverstanden, tatsächlich werden aber zahlreiche Gebäude und Denkmäler von ihm unerwähnt gelassen. Grundlage der Bewertung und Deutung seiner Schrift sind daher vor allem die Kenntnis des archäologischen Befundes und dessen Gegenüberstellung mit der Beschreibung des Pausanias. Auf diese Weise wird der Wert der Schrift für die moderne Forschung erheblich gesteigert, eine angemessene Bewertung des berücksichtigten Denkmälerbestandes ermöglicht und Aussagen zu der zeitgenössischen Sicht auf Griechenland, seine Geschichte und Monumente sowie Auswahlkriterien und Intentionen des Pausanias erlaubt.
Hier setzt das Projekt an, in dem die Beschreibung der Korinthia durch Pausanias aufgearbeitet werden sollen. Ziel ist es, eine Bewertung des zweiten Buches unter Berücksichtigung der archäologischen Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte vorzunehmen. Die Korinthia ist als Untersuchungsregion besonders geeignet, weil hier in den letzten Jahren umfangreiche archäologische Forschungen stattgefunden haben, die sich nicht mehr nur auf die Stätten mit übergeordneter Bedeutung beschränken. Durch die topographische Ausweitung der archäologischen Forschungen sowie infrastrukturelle Großprojekte mit archäologischer Begleitung hat vielmehr das Wissen um die Archäologie der Region eine enorme Bereicherung und Verbreiterung erfahren.