Zwischen Strymon und Nestos: Archäologie einer Kulturkontaktzone im 1. Jahrtausend v. Chr.
Das Projekt beschäftigt sich mit den archäologischen Hinterlassenschaften der Ebene von Drama im heutigen Nordgriechenland. Ein zentraler Ort für diese Untersuchung ist das antike Krenides/Philippi, welches als Kolonie der Insel Thasos auf dem Festland gegründet wurde. Heute ist diese Stätte vor allem durch ihre monumentalen römischen und spätantiken Überreste bekannt und trägt seit 2016 den Titel UNESCO-Weltkulturerbestätte. Gerade die Frühphase der Koloniegründung ist überwiegend unbekannt und auch mögliche Vorgängerbesiedlung wurde bisher nicht umfänglich untersucht.

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts, zusammen mit Dr. Francesca Diosono und Manuel Hunziker (LMU München) sowie Dr. Stavroula Dadaki und Dr. Elena Partida (Griechisches Kulturministerium) werden der Akropolisberg und seine Abhänge, an denen zahlreiche antike Steinbrüche liegen, sowie Teile des Stadtgebietes untersucht.

Neben Krenides/Philippi werden weitere Stätten, wie beispielsweise das Dionysos-Heiligtum von Kali Vrisi und die generelle Verbreitung des Dionysoskultes im Gebiet um das heutige Drama hinsichtlich möglicher Kulturkontakte und Wissenstransfer analysiert. Ziel des Projektes ist es, Einblicke in die Austauschprozesse von Objekten aber auch Praktiken und religiösen Vorstellungen zwischen indigenen thrakischen Stämmen und verschiedenen griechischen Poleis zu gewinnen.
Publikation: zusammen mit F. Diosono und M. Hunziker, Rock-Cut Monuments at Macedonian Philippi – Taking Image Analysis to the Religioscape, in: A. Lamesa – A. Lätzer-Lasar (Hg.), Open Archaeology 10:1. Special Issue: Digital Religioscapes, 2024, doi.org/10.1515/opar-2024-0018
Ansprechpartnerin: Dr. Constanze Graml