Aktuelles aus der Lehre

Lehrpreise WiSe2023/4

Bild Lehrpreis 2023/4

Im Wintersemester wurden von der Fachschaft Psychologie zwei Lehrpreise an Dozierende der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters vergeben.

Wir gratulieren:
Terra Isselstein (3. Platz für das Seminar „Gesprächsführung“ in der Kategorie „Seminare“)
Elena von Wirth (3. Platz für die Vorlesung "Störungs- und Verfahrenslehre" in der Kategorie „Vorlesung“)


Patientenorientierte Lehre der Abteilung

Der neue Studiengang Klinische Psychologie und Psychotherapie (KLIPP) ist erstmals im Wintersemester 2023/24 gestartet. Das Curriculum fordert Ausbildungsmodule, in denen die Lehre an PatientInnen verpflichtend ist. Die Umsetzung dieser patientenorientierten Lehre findet im Rahmen des Moduls „Angewandte Praxis der Psychotherapie“ (Berufsqualifizierende Tätigkeit III), und dort als G3-Seminar statt. Im G3 wird die im zweiten Absatz des § 18 der Approbationsordnung festgeschriebene Forderung umgesetzt, dass von zwei PatientInnenbehandlungen mit insgesamt 12 Behandlungsstunden eine Behandlung bei Kindern bzw. Jugendlichen durchzuführen ist (§18, Abs. 3, Nr. 3, PsychThApprO). Das Seminar wird von approbierten Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen geleitet (§18, Abs. 5, PsychThApprO). Kernelement dieses Projektseminars sind sechs PatientInnentermine, die von Studierenden vorbereitet und durchgeführt werden. Dabei werden Studierendentandems gebildet, die einem Patienten / einer Patientin fest zugeordnet sind und bleiben. Jede der sechs Sitzungen wird von dem für das Tandem zuständigen Lehrtherapeuten / der für das Tandem zuständigen Lehrtherapeutin begleitet. Zusätzlich finden Theorieblöcke und wöchentliche Seminare zur Vorbereitung statt.


Deliberate Practice

In den klinischen Seminaren unserer Abteilung wird regelmäßig der Deliberate Practice-Ansatz (z. B. Rousmaniere, 2016) angewandt. Deliberate Practice ist eine evidenzbasierte Methode, die aktuell viel Verbreitung findet in der Ausbildung von PsychotherapeutInnen. Kern des Ansatzes ist die Annahme, dass nicht nur Anzahl der Trainingsstunden, sondern auch deren Qualität die Entwicklung therapeutischer Fähigkeiten bedingen. Eine Möglichkeit, Qualität zu erreichen, ist das gezielte Üben einzelner Fähigkeiten (z. B. empathisches Validieren). In einer Simulation mit verteilten Rollen (PatientIn und TherapeutIn) ist es die Aufgabe des Simulationstherapeuten / der Simulationstherapeutin, eine erste Reaktion auf eine vorgegebene Aussage der Patientin / des Patienten zu generieren, zu dieser Feedback von den Mitstudierenden und ggf. der Dozentin / dem Dozenten einzuholen, selbst zu reflektieren und dann die eigene Reaktion mittels Wiederholung so zu verändern, dass die Antwort als zielführend und passend wahrgenommen wird.

Eine kurze Einführung findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=lD1kOchY2yE

Als Literatur zum Nachlesen sei empfohlen:
Rousmaniere, T. (2016). Deliberate practice for psychotherapists: A guide to improving clinical effectiveness. Taylor & Francis.