Patientenorientierte Lehre der Abteilung

Der neue Studiengang Klinische Psychologie und Psychotherapie (KLIPP) ist erstmals in diesem Wintersemester 2023/24 gestartet. Das Curriculum fordert Ausbildungsmodule, in denen die Lehre an PatientInnen verpflichtend ist. Eine erste Umsetzung dieser „angewandten Praxis der Psychotherapie“ findet im Wintersemester 2024/25 im Team von LehrtherapeutInnen, Studierenden und PatientInnen unserer Ambulanz statt.

Patientenorientierte Lehre können wir jedoch schon jetzt vorweisen:

In diesem Wintersemester bieten wir in der Lehre direkten Patienten- und Bezugspersonenkontakt an, und zwar durch die Möglichkeit der aktiven Teilnahme an zwei psychotherapeutischen Gruppenangeboten in unserer Ambulanz:

Soziale Angstgruppe

Es startet bereits zum zweiten Mal ein Gruppenangebot für sozial ängstliche Kinder und Jugendliche. In fünf Sitzungen geht es u.a. um Psychoedukation und therapeutische Interventionen zur Reduktion von z.B. starken Ängsten, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und damit einhergehenden körperlichen Symptomen wie Zittern oder Übelkeit. Die Studierende unserer projektorientierten Vertiefung (PoV) werden aktiv in die Vorbereitung der Sitzungen einbezogen und haben die Möglichkeit, an den Sitzungen teilzunehmen und dabei auch Aufgaben zu übernehmen.

ADHS-Elterntraining

Weiterhin haben die Studierenden die Möglichkeit, einem Gruppenangebot für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit ADHS (oder ADHS-Symptomen) beizuwohnen. Auch hier werden die Studierenden bei der Vorbereitung von fünf Sitzungen zu Psychoedukation und Interventionen einbezogen und haben die Möglichkeit, sich in den Sitzungen aktiv zu beteiligen. So ist ein erster Einblick in die praktische Arbeit mit PatientInnen möglich.

Dass diese Art der patientenorientierten Lehre erfolgreich sein kann, zeigen die Rückmeldungen der Studierenden des vergangenen Sommersemesters 2023, die die Lehrveranstaltung in der Lehrevaluation insgesamt mit der Schulnote „sehr gut“ (1,3) bewerteten.

Beispiele für Rückmeldungen waren: „Spannendes Grundkonzept“; „Möglichkeit, therapeutisches Arbeiten mitzuerleben“; „Sollte häufiger angeboten werden“.

Nähere Informationen finden sich hier:

Für das Angebot „Soziale Angstgruppe“:

https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-i/faecher-und-institute/psychologie/einrichtungen/psychotherapieambulanz-fuer-kinder-und-jugendliche/home/gruppenangebot-fuer-aengstliche-kinder-und-jugendliche

Für das ADHS-Elterntraining:

https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-i/faecher-und-institute/psychologie/einrichtungen/psychotherapieambulanz-fuer-kinder-und-jugendliche/home/adhs-elterntraining

Deliberate Practice

In den klinischen Seminaren unserer Abteilung wird regelmäßig der Deliberate Practice-Ansatz (z.B. Rousmaniere, 2016) angewandt. Deliberate Practice ist eine evidenzbasierte Methode, die aktuell viel Verbreitung findet in der Ausbildung von PsychotherapeutInnen. Kern des Ansatzes ist die Annahme, dass nicht nur Anzahl der Trainingsstunden, sondern auch deren Qualität die Entwicklung therapeutischer Fähigkeiten bedingen. Eine Möglichkeit, Qualität zu erreichen, ist das gezielte Üben einzelner Fähigkeiten (z.B. empathisches Validieren). In einer Simulation mit verteilten Rollen (PatientIn und TherapeutIn) ist es die Aufgabe des Simulationstherapeuten / der Simulationstherapeutin, eine erste Reaktion auf eine vorgegebene Aussage der Patientin / des Patienten zu generieren, zu dieser Feedback von den Mitstudierenden und ggf. der Dozentin / dem Dozenten einzuholen, selbst zu reflektieren und dann die eigene Reaktion mittels Wiederholung so zu verändern, dass die Antwort als zielführend und passend wahrgenommen wird.

Eine kurze Einführung findet sich hier:

https://www.youtube.com/watch?v=lD1kOchY2yE

Nachlesen kann man hier:

Rousmaniere, T. (2016). Deliberate practice for psychotherapists: A guide to improving clinical effectiveness. Taylor & Francis.


Psychoedukationsvideos 2022

Im Sommersemester 2022 haben 20 Masterstudierende der Seminarform "Projektorientierten Vertiefung" (PoV) gelernt, wie sie Kinder und Jugendliche altersgerecht mittels Video über psychische Erkrankungen aufklären können. Entstanden sind vier Videos, welche über die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), die Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), soziale Angst und  Leistungsangst informieren und Wege zu Hilfsangeboten und Therapie aufzeigen.

Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Leistungsangst

Soziale Angst


Psychoedukationsvideos 2021

Im Sommersemester 2021 hatten 20 Masterstudierende der Seminarform "Projektorientierten Vertiefung" (PoV) die Aufgabe, Psychoedukationsvideos zu erstellen, um Eltern und deren Kindern zu helfen, mit den Herausforderungen (sozialer) Medien umzugehen. Herausgekommen sind insgesamt vier Videos zu den Themen Umgang mit Fake News, Cybermobbing und Sharenting, sowie einer Challenge-Idee, mit der die Bildschirmzeit am Handy reduziert werden kann.

Videoeinführung: Gefahren der Handynutzung - Ratgeber für Kinder, Jugendliche und Eltern

Fake News

Cybermobbing

Sharenting

Gefahren der Handynutzung: Challenge