Großherzog Henri

Großherzog Henri (* 16. April 1955 auf Schloss Betzdorf in Betzdorf), als ältester Sohn des Großherzogs und der Großherzogin von Luxemburg, besuchte die höhere Schule zunächst in Luxemburg und absolvierte später in Frankreich sein Abitur. Im Jahr 1975 schloss Prinz Henri mit Erfolg seine Ausbildung an der Generalstabsakademie (Royal Military Academy) in Sandhurst (UK) ab.

Von da an studierte er Wirtschaftswissenschaften und Politik an der Universität Genf, wo er 1980 mit Auszeichnung graduierte. Anschließende Studien führten ihn in das europäische Ausland und nach Übersee. ln den Jahren 1978 und 1979 besuchte er die Vereinigten Staaten von Amerika als Trainee, um seine bisherige Ausbildung durch praktische Erfahrungen abzurunden.

1992 erhielt Prinz Henri von der Sacred Heart University aus Fairfield, Connecticut (USA) den Ehrendoktor für klassische Literatur. 1993 folgte eine weitere Auszeichnung, der Ehrendoktor für Jura, verliehen von der Miami University aus Oxford, Ohio (USA). Prinz Henri wurde am 10. Juli 1996 die Ehrendoktorwürde der Universität Trier für Staatswissenschaften verliehen.

Der Erbgroßherzog hat sich mit Abschluss seines Studiums Ende der siebziger Jahre intensiv mit der wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes beschäftigt. ln seiner Eigenschaft als Vorsitzender des "Board of Economic Development" hat er die ökonomische Neuorientierung des Staates Luxemburg sehr zielbewusst gestaltet. So hat er dazu beigetragen, dass das noch vor 20 Jahren nahezu vollständig vom Stahl abhängige Luxemburg zu einem der wichtigsten internationalen Finanzplätze aufstieg und dass es dem Board of Economic Development innerhalb kürzester Zeit gelang, wichtige Industriebetriebe mit Zukunftsperspektive nach Luxemburg zu holen bzw. in Luxemburg zu gründen.

Heute findet man in Luxemburg eine blühende Ökonomie, die eine Vielzahl von Arbeitsplätzen gerade auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Regionen anbietet und das weltweit größte Pro-Kopf­ Einkommen aufweist.

Dieser Umbau der Wirtschaft des Landes setzt ein hohes, wissenschaftlich fundiertes Verständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge voraus und verlangt neben strategischem Denken auch die Identifikation der führenden Personen mit gesetzten Zielen.

Seit 1980 ist Prinz Henri ordentliches Mitglied des Staatsrates (Conseil d'Etat) von Luxemburg. Im Zuge dieser Tätigkeit hat er an mehr als 1050 gutachterliehen Stellungnahmen mitgewirkt, die sich auf Gesetzesentwürfe zu den unterschiedlichsten wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Problemstellungen beziehen. Zudem ist der Erbgroßherzog aktives Mitglied bei der Mentor Foundation, die unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation gegründet wurde und das Ziel hat, dem Drogenmissbrauch Jugendlicher entgegenzuwirken.

Wichtig für die Universität Trier und den Fachbereich IV ist aber vor allem sein Engagement für die Umwelt und für Umweltbelange. Dies äußert sich in seiner Mitgliedschaft bei der Charles Darwin Foundation der Galapagos Inseln und die Übernahme des Vorsitzes des Galapagos Darwin Trust Luxemburg. Die konsequente Konzentration auf umweltschonende Technologien ist auch in der Politik zur Ansiedlung von Industriebetrieben des "Board of Economic Development" zu beobachten.

Der Fachbereich IV war seit seinem Bestehen der Ansicht, dass sich außergewöhnliche wissenschaftliche Verdienste nicht zuletzt in besonderen Erfolgen praktischer Tätigkeit zeigen und hat dies auch durch seine bisherige Praxis bei der Verleihung von Ehrenpromotionen zum Ausdruck gebracht. Mit der Verleihung des Ehrendoktors für Staatswissenschaften, Doktor rerum politicarum honoris causa, an Ihre Königliche Hoheit, Prinz Henri von Luxemburg, ehrt der Fachbereich IV eine Persönlichkeit, die trotz ihrer Jugend ein beachtliches wissenschaftlich praktisches Werk vollbracht hat.