Einführung in die Medienanalyse

Am 23. Februar 2018 fand der vierte Workshop im Rahmen des Projekts „Chinabilder in Bewegung“ der Fächer Sinologie und Computerlinguistik der Universität Trier statt. Mit Vorträgen von Sebastian Kohnz und dem Computerlinguisten Kai Kugler wurden die Schülerinnen und Schüler des Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasiums, des Auguste-Victoria-Gymnasiums und des Max-Planck-Gymnasiums an diesem Nachmittag in die Methoden der Qualitativen und Quantitativen Medienanalyse eingeführt.

Zu Beginn des Nachmittages begrüßte Sebastian Kohnz die Teilnehmer, bevor er mit einem kurzen Vortrag in die qualitative Untersuchung von Chinabildern in den Medien einstieg und eine erste Diskussion zum Thema leitete. Zur Vorbereitung hatte er den Schülerinnen und Schülern im Vorfeld bereits jeweils einen Zeitungsartikel zugeschickt und sie gebeten, diese anhand eines vorgegebenen Rasters zu analysieren.

Ziel dieser Aufgabe war es, erste qualitative Untersuchungen durchzuführen. Mit Hilfe dieser Methode konnten Wertungen in den Texten herausgearbeitet und positive von negativer Berichterstattung unterschieden werden. Außerdem konnten zentrale Aussagen gesammelt werden. Im zweiten Teil des Workshops stellte Kai Kugler den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dann die quantitative Untersuchung von Zeitungstexten vor. Dabei können die zentralen Aspekte in Zahlen ausgedrückt werden. Um in der quantitativen Untersuchung eine positive oder negative Einstellung des Textes erkennen zu können, werden beispielsweise Wörter in einem Lexikon gesammelt und dort als positiv oder negativ gewertet.

In einem nächsten Schritt wird der Text dann mit Hilfe des Lexikons gelesen und ausgewertet. Im Gegensatz zur qualitativen Methode können hier große Mengen an Text schnell verarbeitet und die Wahrnehmung objektiviert werden. Andererseits ist die Erstellung eines solchen Sentiment-Lexikons mit großem Aufwand verbunden, da nicht immer nur einzelne Wörter betrachtet werden können, sondern z. B. auch Negationen beachtet werden müssen. Im Anschluss an Kai Kuglers Vortrag wurden die beiden gezeigten Methoden miteinander verglichen. Während man bei der qualitativen Methode die Frage „Was steht im Text?“ beantwortet, so kann man mit der quantitativen Methode fragen: „Ist Merkmal XY im Text vorhanden?“.

Zum Schluss stellte Sebastian Kohnz die Huawei-Studie vor, die untersucht, wie sich China und Deutschland gegenseitig in den jeweiligen Medien darstellen.

Der nächste Workshop wird am 10./11. März in den Räumen der Sinologie auf Campus I der Universität Trier stattfinden.