Jahrgang 2019/2020

Aufgrund des aktuellen Anlasses wurde in diesem Jahr das 70-jährige jährige Bestehen der Volksrepublik China als thematischer Schwerpunkt ausgewählt. Unter dem offiziellen Titel „Chinabilder in Bewegung – Der 70-jährige Weg der Volksrepublik“ soll die bewegte Geschichte Chinas seit dem Gründungsjahr 1949 untersucht werden. Hierzu wurden mehrere Workshops konzipiert, um den Schülerinnen und Schülern zu Beginn eine Einführung in die chinesische Sprache und Kultur zu geben, dann Grundzüge des politischen Systems zu vermitteln und in einem Crashkurs die Entwicklung des Chinabildes von der Antike bis in die Neuzeit darzustellen. Nach dem Erwerb dieser sinologischen Grundkenntnisse sollen die Teilnehmenden selbständig und kritisch Fragestellungen zur Entwicklung der Volksrepublik bearbeiten und diese am Ende des Projekts, im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Veranstaltung, in den Räumlichkeiten der Universität Trier, interessierten Zuhörern zu präsentieren.

Neben einzelnen vorbereitenden Workshops an der Universität Trier, war auch in diesem Jahr das Workshopwochenenden am 06. / 07.03 2020 der Höhepunkt des Projektes. Das Chinabilder-Wochenende begann am Freitagnachmittag mit einer Begrüßung durch Herrn Prof. Dr. Christian Soffel und Frau Carmitha Klink, bei der zunächst Organisatorisches geklärt und der Ablauf vorgestellt wurden. Hiernach begann der erste Vortrag über Präsentationstechniken, den Lars Beck, ein Student der Sinologie, hielt und bei dem die Schülerinnen des Angela-Merici Gymnasiums wichtige Informationen zum Vortragen einer Präsentation mitnehmen konnten. Neben Tipps zur Themenfindung und Recherche, wurde auch die Wichtigkeit der Körpersprache betont und durch ein Ratespiel veranschaulicht, bei welchem man Politiker nur anhand ihrer Körperhaltung erkennen sollte. Auch wurden die Erfahrungen der Schülerinnen mit einbezogen und versucht, die Angst vor dem Präsentieren zu nehmen.

Nach einer kurzen Pause kam der erste inhaltliche Input von Dr. Sheng Yang, der einen Überblick über die moderne Geschichte Chinas, also ab der Gründung der Volksrepublik 1949, gab. So konnten die Schülerinnen einen ersten Einblick in die wichtigsten Etappen der modernen Geschichte gewinnen, wie dem Großen Sprung nach Vorn, der Kulturrevolution unter Mao Zedong, die Reform- und Öffnungspolitik von Deng Xiaoping und dem Tiananmen-Vorfall 1989. Außerdem wurde das heutige politische System vorgestellt und der Aufbau der chinesischen Flagge erläutert. Gegen 17:00 Uhr endete der erste Tag des Projekts.

Der zweite Tag startete um 10:00 Uhr mit einer kurzen Rekapitulation der wichtigsten Ereignisse der modernen Geschichte Chinas, was die Teilnehmerinnen im Verlauf des Tages nochmal brauchen würden. Anschließend hielt die Studentin Anna-Katharina Lauterbach einen Vortrag zu der Diskursanalyse, um eine Art des methodischen Arbeitens vorzustellen, mit welcher man beispielsweise Zeitungsartikel auf einen gemeinsamen Diskurs analysieren kann und was im Studium wichtig wird, um Hausarbeiten oder Abschlussarbeiten anzufertigen. Im Anschluss daran stellte Frau Klink die Sentimentanalyse vor und gab hier den Schülerinnen auch die Aufgabe, diese an einem kurzen Zeitungsartikel beispielhaft per Hand und nicht mit Computer anzuwenden. Nach dem methodologischen Teil, gab Frau Leung einen Überblick über die Geschichte Hong Kongs ab dem Opium-Krieg, erläuterte wichtige Ereignisse, wie die Joint Declaration oder die Übergabe Hong Kongs 1997, sprach über die Identität Hong Kongs und veranschaulichte dies mit einem Kurzfilm und ging auch auf aktuelle Themen, wie den Hong Kong Protesten im Jahr 2019 ein.

Nach der Mittagspause waren die Schülerinnen nun selbst an der Reihe: Innerhalb einer Gruppenarbeit wurden die erlernten Methoden mit den inhaltlichen Aspekten kombiniert: Mithilfe der Diskursanalyse sollten Artikel aus der FAZ über die Gründungsjahrfeier der VR China in Abständen von zehn Jahren ab 1959 untersucht und miteinander verglichen werden.

Zum Abschluss der Veranstaltung gegen 17:00 Uhr wurden die beiden Tage nochmals rekapituliert und auch evaluiert.