VBI ERAT PORTVS? Prospektionen zur Lokalisierung der Hafenanlagen im römischen Trier

Blick auf die Mosel bei der Römerbrücke
Blick auf die Mosel bei der Römerbrücke (Foto F. Heimerl)

Förderung

Inneruniversitäre Forschungsförderung aus Mitteln des Forschungsfonds

Projektlaufzeit: 1 Jahr, 01/2024–12/2024

Antragsteller

JProf. Dr. Ferdinand Heimerl, Dr. des. Max Fiederling

Projektbeschreibung

Trier gilt unbestritten als eine der wichtigsten Metropolen des römischen Reiches. Die Stadt war an ein weitreichendes Verkehrssystem zu Wasser und zu Lande angeschlossen. Die Flussachse Rhône-Saône-Mosel-Rhein gehörte zu den wichtigsten Verbindungen in Gallien.

Keramikfunde aus Oberitalien, Südgallien und Nordafrika, Bronzegefäße aus Italien, Wein, Öl und Fischsaucen aus Südfrankreich, Gagat aus Britannien, Marmor aus dem gesamten Mittelmeerraum oder Gewürze aus Indien stehen beispielhaft für das reiche Spektrum der Fernhandelswaren, die Trier größtenteils auf dem Flussweg erreicht haben. Gerade in Bezug auf den Transport von schweren Lasten (z. B. Baumaterial wie Steinquader, Ziegel und Holz) war die Flussanbindung essenziell für die Ökonomie der Stadt.

An besser erhaltenen Beispielen - wie etwa in Vienne/St.-Romain-en-Gal an der Rhône - wurden ausgedehnte Hafenanlagen nachgewiesen. Im Gegensatz hierzu liegen bislang nur unzureichende Hinweise vor, wo sich die Hafenanlagen in Trier befanden. Besonders im Vorfeld der spätantiken Speicherbauten von St. Irminen ist mit Hafenanlagen zu rechnen. Möglicherweise waren diese jedoch nicht eng umgrenzt, sondern erstreckten sich weitläufig entlang des Moselufers. Hier stellt sich die Frage, ob nach der Überprägung des Moselbettes in der Neuzeit (Ausbaggerungen, Uferregulierung) überhaupt noch antike Reste nachzuweisen sind.

Um diese Fragen zu klären, werden wir mit geophysikalischen Methoden Prospektionen auf der Mosel und in den Uferbereichen durchführen. Unterstützung erhalten wir durch das von Prof. Christoph Schäfer geleitete TRANSMARE-Institut der Universität Trier. Der Ansatz geht Hand in Hand mit den Bestrebungen des TRANSMARE-Instituts und des Forschungsschwerpunkts Römische Archäologie und Maritime Antike (FoRuM) der Universität Trier, des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) und des Rheinischen Landesmuseums Trier der GDKE Rheinland-Pfalz.