Digital Public History

Geschichte ist ein öffentliches Gut: Im öffentlichen Raum einer demokratischen Geschichtskultur erheben unterschiedliche Deutungen der Vergangenheit Anspruch auf Wahrhaftigkeit und Anerkennung. Hier agieren neben den öffentlich-rechtlichen Institutionen auch zivilgesellschaftliche Interessenorganisationen, soziale wie politische Gruppierungen und Einzelpersonen, die ihre jeweiligen Geschichtsbilder und Erinnerungen Deutungshoheit verschaffen wollen. Digitale Medien bergen hierbei sowohl Chancen als auch Risiken. Während Onlineangebote einerseits auch interessierten Laien („citizen scholars“) die Möglichkeit bieten, Geschichte(n) zu recherchieren und zu schreiben, werden andererseits immer häufiger faktisch ungenaue oder sogar falsche „alternative histories“ verbreitet. Digital History greift die mit diesen Veränderungsprozessen einhergehenden Herausforderungen für die historische Methode und die historische Quellenkritik auf und zielt auf ihre Weiterentwicklung, um den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Die Internationale Geschichte engagiert sich hier in Forschung und Lehre: So leitet Ursula Lehmkuhl seit 2003 die Deutsche Auswandererbriefsammlung (DABS) und arbeitet dort eng mit „citizen scholars“ aus der ganzen Welt zusammen. Darüber hinaus ist sie federführend im NFDI Konsortium 4Memory involviert, das sich die Etablierung einer langfristigen und nachhaltigen Forschungsdateninfrastruktur zum Ziel gesetzt hat. Zusammen mit Stefan Schmunk und Marina Lemaire leitet sie den Arbeitsbereich „Data Literacy“ und beteiligt sich an der Entwicklung von Serviceangeboten, um Kompetenzen im Bereich der digitalen Datenkritik und des Forschungsdatenmanagements zu vermitteln. Eva Bischoff erforscht gemeinsam mit Studierenden im Rahmen von regelmäßig angebotenen Seminaren die Globalgeschichte Triers und publiziert die Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Blog „Beziehungsweise Trier“. 

Forschungsthemen

Trier Global

NFDI4Memory

Data Literacy