Materielle Kultur und Erinnerung. Sash, Mokassins und Beadwork als Mittel der Konstruktion und Artikulation von Metisness
Bearbeiter: Dr. Christoph Laugs (IRTG Diversity)
Betreuerin: Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl
Laufzeit: 2013-2020
Die Dissertation untersucht mit Hilfe einer Kombination von Ansätzen und Forschungsperspektiven aus den Bereichen der Materiellen Geschichte, der kritischen Museologie sowie der Indigenous und Metis Studies die Bedeutung der materiellen Kultur der kanadischen Metis für die Produktion von kollektiver und kultureller Erinnerung. Die kulturelle und materielle Erinnerung an das "goldene Zeitalter" der Métis im frühen 19. Jahrhundert - so das zentrale Argument der Studie - bildete eine essentielle Grundlage für die Resilienz und die Renaissance einer kanadischen Volksgruppe (people), deren Existenz und Kultur nach der Gründung des Dominion of Canada 1867 von der euro-kanadischen Politik und Gesellschaft systematisch negiert und die durch eine Politik der Zwangsassimilation europäisiert wurde. Die Dissertation nimmt diese historische Entwicklung der identitäts- und geschichtspolitischen Bedeutung materieller Kultur zum Ausgangspunkt und rekonstruiert die Entstehung des Phänomens „Metisness“ auf der Grundlage der Analyse von „Mensch-Ding-Beziehungen“. Drei Leitfragen konturieren die Untersuchung: 1. Wie wurden und werden Sash, Mokassins und blumenförmiges Beadwork als Artefakte im Kontext einer Metis-Erinnerungskultur genutzt?; 2. Wie wurde die Materialität des kollektiven Gedächtnisses der Metis in Bilder und Narrative der Metisness übersetzt?; und 3. Wie haben euro-kanadische Museen Metis-Kleidung ausgestellt und wie verhält sich diese Ausstellungspraxis zur eurokanadischen Betrachtung der Metis und der Konzeption von Hybridität?
Publikationen
Laugs, Christoph (2020): Materielle Kultur und Erinnerung. Sash, Mokassins und Beadwork als Mittel der
Konstruktion und Artikulation von Metisness, Trier (Dissertationsmanuskript)