Global Entanglements between Māori and New Bedford Whaling Families (1790-1840)
Dissertationsprojekt: Haureh Hussein, MA (Universität Trier)
Betreuerin: PD Dr. Eva Bischoff
Projektlaufzeit: seit Dezember 2018
Schon früh nach der britischen Kolonisierung von New South Wales geriet Aotearoa/ Neuseeland als eine koloniale Kontaktzone in den Fokus verschiedenster Akteure. Eber Bunker, ein Kapitän mit Quäker Vorfahren, gehörte 1793 zu den ersten Walfängern, die die Nordinsel anfuhren. In den folgenden Dekaden entwickelte sich Kororareka, in der Bay of Islands auf der Nordinsel, zu einem beliebten Stützpunkt für Walfangschiffe für Proviant und Arbeitskräfte. Die Starbuck und Swain Familien, die maßgeblich an der Walfangindustrie im transatlantischen Raum in New England und London involviert waren, richteten ihren Fokus fortan auf den Pazifik. Auf der anderen Seite kooperierten Māori Iwi wie etwa Te Pahi oder Hongi Hika aktiv mit Walfängern und haben so elementar zur Expansion der transozeanischen Walfangindustrie beigetragen. Diese Arbeit will den sozioökonomischen Interaktionsraum – die maritime koloniale Kontaktzone – zwischen diesen Quäker Walfang-Familien und den Māori iwi rekonstruieren, der zwischen 1790 und 1840 stattgefunden hat. Es richtet den Blick auf jene Familien, die sowohl ökonomisch als auch religiös im transatlantischen Raum verbunden waren und die durch die Walfangindustrie eine transozeanische Verflechtung herstellten.