Tagung "Bronzen als Träger regionaler Identitäten" 13.-15.03.2025 an der Universität Trier

Themenbeschreibung und Ziele
Bronzestatuen sowie auch Bronzeverzierungen waren in der Antike als ein ästhetisch und materiell anspruchsvoller Ausdruck Teil der griechischen, italischen und römischen Kunst, sowohl der stadtrömischen als auch der reichsweiten. Bronzestatuen wurden in zivilen, sakralen wie in militärischem Umfeld aufgestellt und wertgeschätzt; durch sie konnten heterogene gesellschaftliche Gruppen kollektive Identitäten konstruieren. Bisher wurden sie zumeist in Hinblick auf Technik, Motiv, Vorbild und in wenigen Fällen auf den Aufstellungskontext hin untersucht; ihre Bedeutung stand dagegen nur untergeordnet im Fokus. Großbronzen wurden jüngst als Repräsentationsobjekte und in ihrer vielschichtigen Bedeutung für die Gemeinschaft in der Provinz Raetien diskutiert. Besonders der Vergleich zu den stadtrömischen war hier fruchtbar.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung werden Bronzen verschiedener Epochen in Italien, Griechenland und in den römischen Provinzen auf Überlieferung und Interpretationsmöglichkeiten zu ihrer Wahrnehmung und Wertschätzung untersuchen. Nicht nur die Skulpturen und Kleinbronzen, sondern auch ihre Kontexte und deren mögliche Rekonstruktion bilden den Untersuchungsgegenstand der Tagung.
Die Tagung ist Prof. Dr. C. Sebastian Sommer in memoriam gewidmet.
Tagungsort ist das Institut für Klassische Archäologie der Universität Trier (Raum A 9/10), organisiert wird sie vom Fachbereich „Klassische und Provinzialrömische Archäologie“, in Kooperation mit der Professur für Klassische Archäologie an der KU Eichstätt-Ingolstadt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Eine Anmeldung ist nicht notwendig, erleichtert jedoch die Vorbereitung.
Kontakt: Dr. Aura Piccioni | 49 651 201-2436 | piccioni@uni-trier.de
Programm
13. März 2025
Anreise bis 9:00 Uhr
Begrüßung und Tagungseröffnung durch die Organisatorinnen
Grußworte des Vizepräsidenten Prof. Dr. Torsten Mattern
Sektion I: Bronzen als Identitätsträger in Griechenland und in der hellenistischen Welt
Moderation: Iris Hoogeweij, Trier
10:00 – 10:30 Uhr | Azzurra Scarci, Mainz
„A shifting identity from whole to fragment? The case study of Geometric Tripods in the Sanctuary of Zeus at Olympia“
10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause
11:00 – 11:30 Uhr | Anett Rózsa, Trier
„The Solar Child on the lotus in bronze statues from the Late Period and Graeco-Roman Egypt: symbols of identity and cultural convergence“
Sektion II: Bronzen als Identitätsträger in den Quellen und im vorrömischen Italien
Moderation: Markus Trunk, Trier
11:45 – 12:15 Uhr | Laura Sarli, Trier
„The Tabulae Iguvinae: a testimony to the identity of the community of Gubbio“
12:30 – 14:00 Uhr Gemeinsames Mittagessen
14:00 – 14:30 Uhr | Giacomo Bardelli, Napoli
„Nochmals zu den Vulcenter Bronzen“
14:45 – 15:15 Uhr | Nicoletta Frapiccini, Ascoli Piceno
„Female plate-pendants from Piceno. Matters of style“
15:30– 16:00 Uhr Pause
16:00 – 16:30 Uhr | Davide Bagnardi, Trier
„Bronze statues in the literary sources (survey from Antiquity to Middle Ages)“
Sektion III: Bronzen als Identitätsträger in Rom und in der römischen Welt
Moderation: Markus Trunk, Trier
16:45 – 17:15 Uhr | Marina Castoldi, Milan
„I recipienti di bronzo romani in Italia settentrionale, stato degli studi e prospettive di ricerca“ [online]
17:30 – 18:30 Uhr Kaffeepause
18:30 – 19:30 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag: Gabriele Cifani, Rom
„Le origini della bronzistica a Roma“
Moderation: Aura Piccioni, Trier
20:00 Uhr Gemeinsames Abendessen
14. März 2025
Sektion III: Bronzen als Identitätsträger in Rom und in der römischen Welt
(Fortsetzung)
Moderation: Nadin Burkhardt, Eichstätt
10:00 – 10:40 Uhr | Margherita Bolla, Verona
„Caratteristiche regionali della piccola plastica in bronzo romana in Cisalpina /
Regional features of the corpus of Roman bronze statuettes in Cisalpine Gaul“
10:40 – 11:20 Uhr | Norbert Franken, Berlin
„Lehrer und Schüler. Neue Vorschläge zur ‚Rekontextualisierung‘ römischer Bronzefiguren“
11:00 – 11:30 Uhr Kaffeepause
Sektion IV: Bronzen als Identitätsträger in den römischen Provinzen
Moderation: Rosemarie Cordie, Trier
11:30 – 12:00 Uhr | Ferdinand Heimerl, Trier / Julian Geiß, Trier
„Bronzen als Träger regionaler Identitäten? Zum Aussagepotenzial ausgewählter
Buntmetallfunde aus der Mosel bei Trier“
12:15 – 12:45 Uhr | Karl Oberhofer, Köln / Aura Piccioni, Trier
„Großbronzen aus Brigantium/Bregenz (A) – Ausdruck von Gemeinschaftsbildung und Selbstverortung einer Gesellschaft?“
13:00 – 14:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen
14:30 – 15:00 Uhr | Stefanie Becht, Bamberg
„Bronzene Verkleidungen - eine lokale Besonderheit?“
15:15 – 15:45 Uhr | Klara de Decker, Münster
„Syrische Identität in der Mitte des Donau-Limes“
16:00-16:30 Uhr Pause
16:30 – 17:00 Uhr | Claudia Sarge, Luxemburg
„Überreste römischer Bronzestatuen aus Trier und seinem Umland“
17:15 – 17:45 Uhr | Nadin Burkhardt, Eichstätt / Aura Piccioni, Trier
„Zu Produktion und Identitätsstiftenden Funktion der römischen Bronzen aus Raetien“
18:00 – 19:00 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag: Wolf-Rüdiger Teegen, München
„Gesundheitsgefahren für antike Metallhandwerker – ein vergessenes Kapitel der
Paläopathologie und der historischen Arbeitsmedizin“
Moderation: Nadin Burkhardt, Eichstätt
20:00 Uhr Abendessen
15. März (optional): Exkursion
Die Organisatorinnen:
Dr. Aura Piccioni, Universität Trier – FB III, Klassische und Provinzialrömische Archäologie
JProf. Dr. Nadin Burkhardt, KU Eichstätt-Ingolstadt – Professur für Klassische Archäologie
