Abstract

Seit dem Web 2.0 ist es einfacher denn je, auch ohne große Geldmittel zu publizieren – zum Beispiel auf der Ebene der so genannten Hyper-Local-Media.

Hyper-Local-Media sind Nachrichten- und Informationsportale, die sich durch einen besonders engen Lokalbezug auszeichnen und sich speziell an die Menschen richten, die in der betroffenen Region leben. Der geografische Fokus ist hierbei enger gefasst als bei den traditionellen Lokalmedien.

Wegen der geringen Produktionskosten im Internet entstehen Hyper-Local-Media meistens in der Form von Websites und sind daher Teil des Online-Journalismus. Die meisten dieser Seiten lassen sich in drei Kategorien einteilen: Autorenseiten, die von einer Redaktion betrieben werden, Aggregator-Seiten, die lediglich hyperlokale Inhalte anderer Websites sammeln und verlinken, und Bürgerjournalismus-Seiten, auch genannt „Citizen Journalism“. Dieser beginnt bei Einzelpersonen, die in ihren Blogs Nachrichten aufgreifen, die sie für berichtenswert halten. Das Flaggschiff des Citizen Journalism bildet sicherlich das Südkoreanische „OhMyNews“, das nach eigener Angabe 62.000 freie Bürgerjournalisten beschäftigt (OhMyNews.com).

Es ist zwar nicht schwierig, eine Plattform für Hyper-Local-Media zu erstellen, professionelle Recherche und Redaktion kosten jedoch Geld. Abgesehen von Abonnements und diversen Mikropayment-Methoden kann qualitativ hochwertige Redaktionsarbeit im Internet bislang nur über Werbung finanziert werden. Für Angebots- und Werbetreibende stellt sich daher die Frage: Wer nutzt eigentlich Hyper-Local-Media? Und welche Inhalte ziehen die Nutzer auf die Seite?

Im Bezug auf die hyperlokalen Online-Angebote für die Stadt Trier sollen diese Fragen durch eine demografisch ausdifferenzierte Online-Umfrage beantwortet werden. Um zielgerichtete Werbung schalten zu können, muss die werbetreibende Wirtschaft wissen, welche Bevölkerungsteile Hyper-Local-Media nutzen. Die Betreiber der jeweiligen Websites können umgekehrt anhand der Nutzerzahlen festlegen, zu welchen Preisen sie ihre Werbeflächen zur Verfügung stellen. Zu guter Letzt ist es auch für die content-schaffenden Journalisten wichtig zu wissen, wer ihre Angebote in welchem Umfang nutzt. So kann auf Publikumspräferenzen eingegangen werden, indem beispielsweise die Themenwahl oder die Art der Berichterstattung angepasst wird. mehr...

Publikation der Forschungsergebnisse

Die vorgestellten Forschungsergebnisse wurden im digitalen Publikationsportal "Berichte der Trierer Medienwissenschaft" veröffentlicht und sind hier abrufbar.

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