M&K-Studie: Verbreitung und Wahrnehmung von Verschwörungstheorien auf Telegram

(28.11.2023) - Im neuen Sonderheft der Zeitschrift Medien & Kommunikationswissenschaft zu "Telegram in der politischen Öffentlichkeit" hat Prof. Dr. Pascal Jürgens zusammen mit Kolleg:innen einen Forschungsbeitrag veröffentlicht.

Der Journalaufsatz von Prof. Dr. Leyla Dogruel (Erfurt), Dr. Simon Kruschinski, Dr. Pablo Jost (beide Mainz) und Prof. Dr. Pascal Jürgens (Trier) beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Verschwörungstheorien und Mobilisierungsaufrufe auf Telegram verbreiten und wie sie wahrgenommen werden. Für ihre Studie befragten die Autor:innen unter anderem 318 Telegram-Nutzer:innen. Sie führten außerdem eine Inhaltsanalyse von 3200 Postings auf Kanälen durch, die eine Nähe zu Verschwörungsdenken im Kontext der Corona-Pandemie aufweisen. Der Beitrag mit dem Titel Distribution and Reception of Conspiracy Theories and Mobilization Calls on Telegram klärt unter anderem, welche Verschwörungstheorien am weitesten auf Telegram verbreitet sind, wie für sie mobilisiert wird und wie sich die Ausbreitung von Verschwörungstheorien im Zeitverlauf der Pandemie entwickelt hat. In der ergänzenden, nicht-repräsentativen Befragung wurden die politischen Einstellungen der Telegram-Nutzer:innen mit den Nutzer:innen von traditionellen Medienangeboten und Kanälen verglichen. Dabei zeigte sich, dass das Spektrum der Telegram-User:innen empfänglicher für Verschwörungsinhalte ist, da hier systemkritische Einstellungen und politischer Zynismus stärker verbreitet sind.

Die vollständige Studie ist online verfügbar: 
Dogruel, L., Kruschinski, S., Jost, P., & Jürgens, P. (2023). Distribution and Reception of Conspiracy Theories and Mobilization Calls on Telegram. Combining Evidence from a Content Analysis and Survey During the Pandemic. M&K Medien & Kommunikationswissenschaft71(3-4), 230-247. http://dx.doi.org/10.5771/1615-634X-2023-3-4-230