Journalism veröffentlicht Trierer Studie zu COVID-19, Journalismus und Twitter

In der internationalen Fachzeitschrift Journalism haben Dr. Peter Maurer (jetzt Universität Karlstad) und Prof. Dr. Christian Nuernbergk eine Studie zu politischen Journalist:innen auf Twitter in der Coronakrise publiziert.

In der Studie untersuchen Maurer und Nuernbergk, über welchen Themenaspekte Journalist:innen häufig getwittert haben und welche Begriffe diese Themen besonders kennzeichnen. Mit einer Netzwerkanalyse werden die Interaktionen zu den identifizierten Topics bestimmt. So kann geklärt werden, welche Akteur:innen mit der jeweils aufgefundenen Themenstruktur durch die Journalist:innen hervorgehoben werden.

Das Topic Model zeigte dass die Themen, über die politische Journalist:innen mit Bezug zu COVID-19 twitterten, eine starke Ähnlichkeit zu den Themen aufweisen, welche in systematischen Analysen der Medienberichterstattung gefunden wurden. Das "journalistische Twitter" lieferte also auf diesem Kanal keine ganz anderen Perspektiven.

Tweets sind eine interessante Ressource, da sie im Vergleich auch Klüfte zwischen redaktionell verbreiteten Inhalten und persönlich verbreiteten Meinungen der Medienschaffenden zeigen können. Mithilfe computationaler Verfahren erkunden die Autoren auch das sprachliche Framing in den Tweets näher. Auf dieser Ebene zeigt sich eine geringere Homogenität im Medienvergleich.

Die Studie ist hier über Open Access frei verfügbar: 
Maurer, P., & Nuernbergk, C. (2024). No watchdogs on Twitter: Topics and frames in political journalists' tweets about the coronavirus pandemic. Journalism, online first, https://doi.org/10.1177/14648849241266722