Fotograf(ieren) für die Propaganda

Fotograf(ieren) für die Propaganda: Herbert Ahrens – „Bildschriftleiter“ und „PK-Kriegsberichter“ (1934-1945)

Einige der meistreproduzierten historischen Aufnahmen aus der Zeit des Dritten Reichs im Raum Koblenz/Trier stammen von einem nahezu Unbekannten: dem Fotografen Herbert Ahrens (1910-1996), der seit den dreißiger Jahren bei der NS-Zeitung „Nationalblatt“ tätig war und anschließend als „Kriegsberichter“ die Fronten des 2. Weltkriegs propagandagerecht mit seiner Kamera dokumentierte.

Mit der Ausstellung „Fotograf(ieren) für die Propaganda“ (10.05. – 30.06.2010) werden der Fotograf und sein Werk nun zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vorgestellt. Historischer Anlass – und der Termin der Ausstellungseröffnung – ist der siebzigste Jahrestag des Überfalls der Wehrmacht auf Deutschlands westliche Nachbarn am 10. Mai.

Der Trierer Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler konnte als erster den umfangreichen Privatnachlass des Bildjournalisten sichten und hat daneben weit über tausend Fotos in Archiven in Trier, Koblenz und Luxemburg untersucht. Die von ihm konzipierte Dokumentation in der Universitätsbibliothek Trier zeigt Ahrens‘ Tätigkeit anhand von ca. 400 Exponaten, teils auf Fototafeln, teils im Original. Der Schwerpunkt der Präsentation liegt dabei auf der Instrumentalisierung der Fotografie durch die NS-Propaganda. Begleitend zur Ausstellung ist eine kostenlose Broschüre erschienen.