Querschnittsprofessur digitales historisches Erbe
Unter dem Begriff des historischen Erbes ist sowohl das materielle als auch das immaterielle kulturelle Vermächtnis zu verstehen, unabhängig von epochalen oder disziplinären Grenzen. Der fortgeschrittene mediale Wandel birgt Risiken aber auch Chancen in der Bewahrung, Analyse und (Re-)Konstruktion historischen Wissens, welchem sich die Schwerpunktprofessur theoretisch und praktisch widmet. Digital ist dabei alles, was dem historischen Erbe eine algorithmische, also prozesshafte Form gibt. Die in der Definition des Algorithmus enthaltene Endlichkeit und Determiniertheit soll dabei durch den hermeneutischen Charakter der historischen Wissenschaften als Geisteswissenschaften aufgebrochen werden, sodass sich die Professur mit Methoden und Techniken der algorithmischen Annäherung an die Vergangenheit auseinandersetzt.
Aufgabe dieser Querschnittsprofessur ist die Erforschung und Entwicklung neuer digitaler Methoden am Schnittpunkt zwischen den historischen, kunsthistorischen und archäologischen Fächern und der Informatik und deren Vertretung in der Lehre. Ziel ist es historische, kunsthistorische und archäologische Fragestellungen in der analytischen Kombination von analoger Überlieferung mit digitalen Methoden zu bearbeiten und Werkzeuge zu entwickeln, wobei ein zentrales Augenmerk auf der räumlichen Analyse sowie der Nutzung von Simulationssystemen in den historischen Wissenschaften liegt.