Qualifikationsziele
Wissen über die Vergangenheit ist eine zentrale Dimension unserer Kultur und eine wichtige Res-source für Gegenwartshandeln und Zukunftsorientierung europäischer wie im übrigen auch der meisten nicht-westlichen Gesellschaften. Daraus ergibt sich die Leitidee des Studiengangs, berufsqualifizierende Kenntnisse über den Geschichtsverlauf in verschiedenen Epochen und Kulturen und über den Stellenwert historischen Denkens in der heutigen Gesellschaft sowie fundierte Fertigkeiten im methodisch und theoretisch bestimmten Umgang mit den einschlägigen Materialien (Quellen und Darstellungen) zu vermitteln.
Zentrales Element des integrierten Studienprogramms ist dabei die gemeinsame Vorbereitung deutscher und französischer Studierender auf das Handwerk des Historikers. Es vermittelt in vollem Umfang die Qualifikationen des entsprechenden einsprachigen Abschlusses (Bachelor Geschichte / Licence d’histoire), verbunden mit Auslandsaufenthalten und spezifischen Lehrveranstaltungen erworbenen besonderen Kompetenzen (sehr gute Beherrschung der jeweils anderen Sprache, Einsicht in die kulturellen Unterschiede).
Dabei werden fachspezifische Arbeitstechniken eng mit Schlüsselkompetenzen im Bereich der mündlichen und schriftlichen Präsentation verbunden. Übungen und Praktika zielen auf die Befähigung der Studierenden zur Vermittlung fachspezifischer Inhalte und die Stärkung berufspraktischer Kompetenzen. Zudem erhalten die Studierenden frühzeitig Einblick in für Historiker geeignete Berufsfelder.
Fachbezogen verbindet der Bachelorstudiengang Geschichte die beiden Ziele, den Studierenden zum Einen die wichtigsten geschichtswissenschaftlichen Arbeitsverfahren und Methoden nahe zu bringen und zum Anderen ihnen ein fundiertes Grundwissen über die Hauptepochen der Geschichte zu vermitteln. Diese Kombination von Methodenkenntnis und Fachwissen beinhaltet zugleich auch, dass die Studierenden Einblick in die theoretischen Grundlagen des Faches Geschichte gewinnen, um auf dieser Grundlage die Grundbedingungen historischen Wandels sowie epochen- und kulturspezifische Besonderheiten und Charakteristika (im Vergleich) verstehen können.
Die Absolventen werden exemplarisch zu einem methodisch geleiteten Umgang mit historischen Quellen und fachspezifischen Darstellungen geführt und lernen die spezifischen Fragestellungen, Probleme und Methoden der vier großen Teildisziplinen des Faches kennen (Alte Geschichte, Geschichte des Mittelalters, Geschichte der Frühen Neuzeit und der Neueren und Neuesten Geschichte).
Ein Alleinstellungsmerkmal für den Studiengang ist die Beifach-Option. Im optionalen Bereich können die Studierenden Module wählen, die eine weitere Qualifikation in einem Beifach wie z.B. Kunstgeschichte, Theologie, Politikwissenschaft, Germanistik, Französisch und Archäologie ermöglichen. Voraussetzung für ein erfolgreiches Absolvieren des Beifachs ist das Erreichen von mind. 25 LP/ECTS.
Insgesamt zielt der Bachelorstudiengang darauf, den Studierenden berufsrelevante Schlüsselkompetenzen zu vermitteln. Hierzu zählt die Fertigkeit, sich zu einem Thema eine Wissensbasis auf dem Wege herkömmlicher und digitaler Recherche, Lektüre und Bearbeitung zu erschließen, die gewonnenen Informationen kritisch zu bewerten und einen wissenschaftlichen Arbeitsplan zu erstellen, eine entsprechende Auswertungskompetenz in Bezug auf schriftliche und nichtschriftliche Informationen zu erwerben und drittens die Kompetenz zur schriftlichen sowie mündlichen Darstellung und Präsentation komplexer Inhalte (auch mittels audiovisueller Medien). Neben diesen allgemeinen, berufsbe-zogenen Studienzielen ist schließlich auch die Weiterentwicklung von Diskurs- und Teamfähigkeit zu nennen. Es steht also die enge Verzahnung fachspezifischer und allgemeiner berufsbezogener Studienziele im Zentrum.