"Von der Jugend hängt die Zukunft des deutschen Volkes ab". Diese Aussage, aus dem "Gesetz über die Hitlerjugend" vom 01.12.1936, zeigt programmatisch das Vorhaben der Nationalsozialisten, durch die Erziehung und Ausbildung der kommenden Generation, die Zukunft des Deutschen Reiches zu sichern. Die gesamte deutsche Jugend sollte in einer Staatsjugend unter dem Führer vereint und in nationalsozialistisch geprägten Schulen ausgebildet werden. Aus diesem Grund war die katholische Kirche, als etablierte Institution der Jugend- und Erziehungsarbeit, den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge. Das Ziel der NS-Machthaber war es folglich, die Verbindung zwischen Kirche und Schule zu trennen, um die Vorherrschaft im Schul- und Bildungswesen zu erlangen. Der Schule als NS-Propagandainstrument und den Lehrern als Werbeträger für die Staatsjugend konnten sich letztlich nur wenige junge Katholiken entziehen.
Um den Komplex Schule im Nationalsozialismus der 1930er Jahre im Raum Trier näher zu beleuchten, werden im Vortrag die Bedeutung des Lehrers im NS-Staat dargelegt, der Schulalltag anhand zweier Schulchroniken aus der Region Trier vorgestellt und die Lebenswelt der katholischen Jugendlichen zwischen Anpassung und Widerstand behandelt.
Der Vortrag findet am Sonntag, dem 26. Juli 2015, um 11:30 Uhr, im Rahmen der Vortragsreihe "Gestapo in Trier 1933-1945" im Stadtmuseum Simeonstift Trier (Simeonstr. 60, an der Porta Nigra) statt. Eintritt: 6 € (4er-Karte für alle Vorträge der Reihe im 2. Halbjahr 2015: 20 €); Schüler/innen und Studierende haben freien Eintritt.