Dorfwelten – Innerdörfliche Räume

Dorfwelten – Innerdörfliche Räume – Le paysage des villages

Ein grenzüberschreitendes Projekt der R.E.D.
(Internationale Vereinigung Ländlicher Raum – Umwelt – Entwicklung
Ruralité – Environnement – Développement), Attert, Belgien

Ausstellung, Universitätsbibliothek Trier, 28. Juli – 13. Oktober 2008

Konzeption, Idee, Ausführung:
Lothringen: CAUE / Sylvi Schmitt; Wallonie: R.E.D. / Patrice Collignon, Danièle Antoine; Luxemburg: Denkmalamt / Christiane Steinmetzer; Rheinland-Pfalz: Marie-Luise Niewodniczanska, unterstützt von der ADD / Alfred Hausen

Ausstellung und begleitende Broschüre konzentrieren sich auf das Dorf im Innenbereich mit dem Ziel einer langfristigen, qualitätvollen Entwicklung, Stärkung und Belebung des Dorfs.

Ziele dieses grenzüberschreitenden Projektes:

  • Eine Sensibilisierung für Qualitätsanforderungen im gestalterischen Bereich des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft.“ Öffnen der Augen für eine Verbesserung der innerdörflichen Räume durch Integration der Sichtbeziehungen im baulichen Bereich und im Grünbereich. Eine standortgerechte Durchgrünung des Dorfs. Eine Inwertsetzung des baulichen Erbes sowie guter Neubauten. Beachtung des öffentlichen Mobiliars und der Kunst im öffentlichen Raum
  • Bekanntmachung guter Beispiele in der Öffentlichkeit
  • Förderung eines Austauschnetzes innerhalb der Großregion Luxemburg (Kulturhauptstadt der EU 2007)
  • Stärkung der Identität dieser Grenzregion

Die Ausstellung besteht aus 26 Tafeln. Die Broschüre dient als Katalog der Ausstellung.
Im ersten Teil werden 12 Dörfer in ihrer Vorbildfunktion vorgestellt, und zwar jeweils drei Dörfer aus der Wallonischen Region, Lothringen, Rheinland-Pfalz und dem Großherzogtum Luxemburg. Sie dokumentieren, inwieweit die in der Planung der innerdörflichen Räume getroffenen Entscheidungen die Lebensqualität der Bewohner und deren Identitätsbewusstsein gestärkt haben. Die Auswahl der 12 Dörfer fand in Arbeitssitzungen der R.E.D. statt.

Aus Rheinland-Pfalz wurden ausgesucht und hier vorgestellt:
Bereborn, Vulkankreis Daun, Verbandsgemeinde Kelberg
Metterich, Kreis Bitburg-Prüm, Verbandsgemeinde Bitburg-Land
Rhodt unter Rietburg, Kreis Südliche Weinstraße, Verbandsgemeinde Edenkoben

Die nachfolgend aufgeführten Elemente des Dorfs werden anhand guter Beispiele aus zahlreichen Dörfern erklärt:

Die natürlichen Elemente
Wasser (Teiche, Wasserläufe, Brunnen, die Freilegung verrohrter Bäche) spielt eine wichtige Rolle im Innenbereich eines Dorfs und bedarf besonderer Infrastruktur und Pflege. Die nach Jahreszeiten variierende Vegetation prägt gleichfalls den ländlichen Charakter einer Gemeinde. Eine standortgerechte Bepflanzung muss sorgfältig ausgesucht und gepflegt werden. Sie bietet die Möglichkeit, bauliche Schwachstellen auszugleichen.

Das öffentliche Mobiliar
Die öffentliche Möblierung wie Bänke, Papierkörbe, Beschilderung, Inschriften, Briefkästen bis hin zu den Bushäuschen beeinflusst die Qualität der dörflichen Innenräume. Eine gute öffentliche Beleuchtung hat den Vorteil, dass sie das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärkt. Die Wahl gestalterisch gelungener Beleuchtungskörper, deren Standort und der Typ der Leuchten sind für eine geglückte Dorferneuerung mitentscheidend.

Die Kunst und die Gärten
Wie sollen Kunstwerke und weitere kulturelle Elemente in die bebauten und begrünten Flächen integriert werden, um das Dorfbild zu verbessern? Hier wird eine Reihe guter Lösungen zur Nachahmung aufgelistet.

Die öffentlichen Räume
Wie sind Mobilität und Sicherheit miteinander in Einklang zu bringen, und zwar unter ästhetischen und gestalterischen Gesichtspunkten? Die Wahl der Baumaterialien ist für die Lesbarkeit des öffentlichen Raums von großer Bedeutung. Bei der Straßengestaltung kommt es auf die richtige Aufteilung der Fahrbahnen zwischen allen Nutzern an, wobei auf die reinen Fahrspuren wie auch auf die für unterschiedliche Nutzungen vorgesehenen Spuren zu achten ist. Auch die Frage der ungenutzten Streifen zwischen den Häusern und der Fahrbahn ist wichtig.

Das bauliche Erbe
Die Elemente des baulichen Erbes, zu dem neben Kirchen, Kapellen, Schlössern und Burgen gerade im Dorf auch die „minderen“ Bauten gehören, von den Bauernhäusern mit ihren Nebengebäuden und den kleinen Tagelöhnerhäuschen bis hin zu den Wegekreuzen, stärken die Identifikation der Dorfbewohner mit ihrem Dorf.

Die Fassaden
Die Fassaden der Häuser und anderer Bauwerke stellen ein wichtiges sichtbares Element der dörflichen Innenräume dar. Die Restaurierung der bestehenden Fassaden verlangt eine sorgfältige Ausein­andersetzung mit den historischen Techniken, Baumaterialien und Farben. Die Integration der Neubauten in das dörfliche Ensemble stellt eine weitere Herausforderung dar. Bei historisch geprägten Dörfern sind hierbei die Eckdaten der Altbebauung zu übernehmen, ohne sie zu imitieren.

 

Weitere Informationen

Die Katalogbroschüre kann zum Preis von 3,00 € im Sekretariat der Universitätsbibliothek Trier erworben werden (0651-201-2496, bibliothek@uni-trier.de).

Bei Interesse an einer Übernahme der Ausstellung wenden Sie sich bitte an die Mitkuratorin und ‑autorin Marie-Luise Niewodniczanska (54634 Bitburg, Heinrichstr. 24a, ml.niewodniczanskat-onlinede).Das Ausstellungssystem mit Lampen wird mitgeliefert.

Text: Marie-Luise Niewodniczanska