Geschichte

Blick auf den Hauptmarkt von Trier, im Bildmittelpunkt ist der Brunnen, dahinter die historische Steipe.

Ob Porta Nigra oder Karl Marx – Trier steckt voller Geschichte. Schon das ist ein guter Grund, in der ältesten Stadt Deutschlands Geschichte zu studieren. Das historische Erbe der Moselmetropole begegnet einem auch an der Universität: Römische Handelsschiffe, mittelalterliche Dokumente über den Weinbau oder Zeugnisse der nationalsozialistischen Herrschaft in Trier machen das Studium der Geschichte erlebbar und begreifbar. Dabei stößt man immer wieder auf neue Quellen, vieles ist noch unerforscht.

Geschichte studieren bedeutet, an Vergangenes zu erinnern, Fragen der Gegenwart an die Vergangenheit zu richten und dort Belege für Ereignisse und Thesen unserer Zeit zu finden. Mit zehn Professorinnen und Professoren deckt die Geschichte in Trier die gesamte Bandbreite historischer Forschung und Lehre ab – von der Antike über das Mittelalter und Frühe Neuzeit bis hin zu Neuerer und Neuester Geschichte.

Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs, Forschungszentren- und verbünde, Tätigkeiten als Gutachter, die Mitwirkung in historischen Kommissionen und Beiräten historischer Institute sowie Auszeichnungen, Gastprofessuren und Wissenschaftspreise spiegeln das hohe Ansehen wider, das die Trierer Geschichte national und international genießt.

Studieninhalte

Das Fach Geschichte an der Universität Trier legt den Schwerpunkt auf historische Perspektiven langer Dauer, analysiert historische Kulturräume und untersucht historische Vernetzungsprozesse. Dabei sind Forschung und Lehre inhaltlich und personell mit anderen Disziplinen bestens vernetzt, vor allem mit den benachbarten Kultur- und Sozialwissenschaften wie Politikwissenschaft und Soziologie, Anglistik und Romanistik oder dem Komplex der mediävistischen und der Altertumswissenschaften. Dadurch können Studierende aus einer Vielzahl an attraktiven Fächerkombinationen wählen und darüber hinaus interdisziplinäre Lehrveranstaltungen belegen.

In den ersten Semestern erlernen die Studierenden insbesondere grundlegende Arbeitsmethoden wie die Nutzung vom Bibliotheken und Archiven und den Umgang mit historischen Quellen. Parallel dazu erhalten sie einen einführenden Einblick in die verschiedenen historischen Epochen: Alte Geschichte, Mittelalterliche Geschichte, Geschichte der Frühen Neuzeit sowie Neuere und Neueste Geschichte. Ergänzt wird die theoretische Ausbildung durch Projektarbeiten, die unter anderem in Exkursionen, Ausstellungen, Tagungen und Publikationen münden.

Im weiteren Verlauf des Studiums kann man sich auf bestimmte Fachbereiche der Geschichtswissenschaft spezialisieren, etwa auf Frauen- und Geschlechtergeschichte, Geschichte der mediterranen Welt, Internationale Geschichte oder Kulturgeschichte. Die Universität Trier bietet hierzu auch Zusatzzertifikate an, wie etwa "Europäische Studien" oder "Interdisziplinäre Geschlechterstudien/Gender Studies".

Die Masterstudiengänge sind konsequent forschungsorientiert. Sie werden ausnahmslos von Lehrenden getragen, die auch forschend tätig und durch wissenschaftliche Publikationen ausgewiesen sind. Die Lehrstühle des Faches sind in nationalen wie internationalen Kontexten in historische und interdisziplinäre Forschungsinitiativen eingebunden.

Wer Geschichte auf Lehramt studiert, erhält im Fach Bildungs- und Erziehungswissenschaft zusätzlich eine pädagogische Ausbildung. Für eine spätere Tätigkeit im Schuldienst ist ein Masterabschluss nötig.

Voraussetzungen

Im Studium geht es darum, Geschichte zu erforschen, in wissenschaftlicher Art und Weise, anhand von Quellen und Literaturarbeit. Für das Studium grundlegend ist daher der Wille, sich in die Methoden und Arbeitstechniken einzuarbeiten, sich Fachbegriffe anzueignen und in Originaldokumenten zu studieren. Hierfür sind ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen, Neugier und Ausdauer erforderlich. Um die Forschungsergebnisse verständlich aufbereiten und präsentieren zu können, muss man außerdem gut mit der deutschen Sprache umgehen können.

Um auch fremdsprachige Quellen analysieren zu können, sind für das Studium der Geschichte mindestens Englischkenntnisse Pflicht. Hinzu kommen, je nach Studiengang, Kenntnisse in einer weiteren modernen Fremdsprache und/oder das Latinum beziehungsweise Lateinkenntnisse.

Alle Studiengänge starten jeweils zum Sommer- und zum Wintersemester. Die Zulassung zum Studium der Geschichte setzt eine Hochschulzugangsberechtigung (in der Regel das Abitur) voraus, die Note spielt keine Rolle.

Praktika & Auslandsaufenthalt

Wer Geschichte studieren will, muss vorher kein Praktikum gemacht haben. Im Lehramtsstudium ist eine bestimmte Anzahl an Praktika vorgeschrieben. Im Bachelor Hauptfach ist ein vierwöchiges berufsorientierendes Praktikum eine von zwei Wahlpflicht-Optionen im "Praxismodul Berufsfelder". Wer schon ein Praktikum mitbringt, kann sich das möglicherweise anerkennen lassen.

Praktisch betätigen kann man sich während des Studiums auch bei verschiedenen Forschungszentren und Projekten auf dem Campus oder in der Region, die eng mit Forschung und Lehre an der Universität Trier verbunden sind, wie etwa beim Archäologiepark Belginum, in der KZ-Gedenkstätte Hinzert oder im Gestapo-Lager Neue Bremm.

Eine Zeit lang im Ausland zu verbringen, ist beim Studium der Geschichte nicht verpflichtend. Um seinen Horizont zu erweitern, neue Erfahrungen und Kenntnisse zu sammeln und seine Berufsaussichten zu verbessern, empfehlen wir aber ausdrücklich, an einer unserer Partneruniversitäten oder über eines von zahlreichen Programmen im Ausland zu studieren.

Das Fach Geschichte unterhält im Rahmen des Erasmus-Programms eine Reihe an Partnerschaften, unter anderem mit Universitäten in Belgien, Frankreich, Italien, Großbritannien, Rumänien, Griechenland und der Türkei. Darüber hinaus ist auch ein Auslandsstudium an vielen anderen Universitäten, auch außerhalb Europas denkbar.

Alternativ oder zusätzlich bieten sich auch praktische Tätigkeiten im Ausland an, zum Beispiel bei einem Unternehmen oder einer Forschungseinrichtung. Bei der Suche nach einem passenden Programm unterstützt das International Office.

Berufsfelder

Wer Geschichte studiert hat, versteht komplexe Zusammenhänge und analysiert Probleme zielgerichtet. Historiker sind Generalisten mit einem besonderen Auge fürs Detail. Die im Studium erlernten Fähigkeiten zu Recherche, Identifikation, Analyse und Präsentation von Informationen befähigen die Absolventen für zahlreiche Aufgaben in den verschiedensten Branchen: in Archiven, Gedenkstätten und Museen, in der Bildungsarbeit und im Kulturmanagement, bei Verlagen und in den neuen Medien, in Fachjournalismus und Öffentlichkeitsarbeit, bei Verbänden oder in Geschichtsagenturen. Mit einem Lehramtsstudium entscheiden sich viele Studierende von Vornherein für die Tätigkeit als Lehrer. Einige sind auch im Bereich Erwachsenenbildung tätig. Nicht wenige streben nach dem Abschluss eine Promotion an und schlagen eine wissenschaftliche Laufbahn ein.

Stimmen zum Studium

Johanna Strupp, Bachelor-Studentin der Universität Trier

"Manche Menschen denken, dass 'früher alles besser war'. Wieder andere blicken lieber gar nicht zurück, denn 'vorbei ist vorbei'. Um mich den vergangenen Wirklichkeiten und Lebensrealitäten kritisch und unvoreingenommen annähern zu können, studiere ich Geschichte. An der Universität Trier schätze ich vor allem ihren Campus-Charakter. Ich habe das Gefühl, dass wir hier oben auf dem Petrisberg wie ein kleiner summender Bienenstock von interessierten und lernenden Studis sind. Die so entstehende Atmosphäre gefällt mir sehr!"

Johanna Strupp, Bachelor-Studentin

 

Sophie Leigraf, Bachelor-Studentin Geschichte an der Uni Trier
[Translate to Englisch:] Sophie Leigraf, Bachelor-Studentin Geschichte an der Uni Trier

„Wenn man mich fragen würde, was mich am Studium in Trier am meisten begeistert, würde ich antworten, dass man nie aufhört, neue Dinge zu lernen und sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Zu jeder Epoche schreibt man Hausarbeiten und setzt sich dadurch intensiv mit einem speziellen Thema auseinander.

Für mich ist es etwas Besonderes, dieses Fach an einem Ort mit geschichtlicher Bedeutung zu studieren.“

Sophie Leigraf, Bachelor-Studentin

Mario Gisch, Bachelorstudent Geschichte
[Translate to Englisch:] Mario Gisch, Bachelorstudent Geschichte

"Mich interessiert vor allem die Antike. Das hat sich besonders durch mein Nebenfach Klassische Archäologie zum Schwerpunkt meines Studiums entwickelt. Dafür eignet sich der Studienort Trier hervorragend, da die Alte Geschichte und auch die Altertumswissenschaften in Trier sehr gut vertreten sind – an der Uni, aber auch durch die Geschichte und Denkmäler der Stadt selbst."

Mario Gisch, Bachelor-Student

Theresa Mast, Bachelor-Studentin Geschichte an der Universität Trier
[Translate to Englisch:] Theresa Mast, Bachelor-Studentin Geschichte an der Universität Trier

"Nach Trier kam ich, weil ich aus meiner Heimatstadt Konstanz heraus und eine neue Stadt sehen wollte. Außerdem musste ich mein Latinum nachholen. Das wird in Trier kostenlos angeboten."

Theresa Mast, Bachelor-Studentin

"Ich begann nach dem Abitur erst ein Jurastudium. Der Punkt, der mich dann zum Wechsel zur Geschichtswissenschaft überzeugte, war, dass Judenfeindlichkeit in Form von Verschwörungstheorien wieder auf Straßen in ganz Deutschland zu finden war. Ich wusste, dass diese Menschen mit ihren Aussagen falsch lagen, und trotzdem fehlte mir das Wissen, um dagegen zu argumentieren.

Dieses Wissen habe ich mir im Geschichtsstudium erarbeitet. In Trier Geschichte zu studieren, hilft einem aber nicht nur dabei, sich weiterzubilden, sondern lehrt auch, geistige Selbstständigkeit zu entwickeln, die wichtig ist, um sich nicht von starken Meinungen oder Videos blenden zu lassen."

Daniel Zahn, Bachelorstudent

Studiengänge und Abschlüsse

Geschichte kann man an der Universität Trier als Bachelor im Haupt- oder Nebenfach sowie auf Lehramt für Realschule Plus und Gymnasium studieren. An das 6-semestrige Bachelor-Studium lässt sich ein Masterstudiengang im Kern-, Haupt- oder Nebenfach anschließen. Wer in den Schuldienst möchte, muss auf jeden Fall einen Masterabschluss machen (angeboten wiederum fürs Lehramt an Gymnasien und an Realschulen Plus).