Winderosion und Staubemissionen haben weitreichende Auswirkungen auf Bodenfruchtbarkeit und Ertragssicherheit, Klima, menschliche Gesundheit, biogeochemische Kreisläufe, Bodenbildung und Landschaftsformung. Bei der Mobilisierung von Stäuben und Feinstäuben aus dem Bodenverbund sind neben mineralischen Bestandteilen auch organische Substanz, Nährstoffe und Schadstoffe betroffen. Während die anthropogene Komponente zum globalen Staubkreislauf noch weitgehend ungeklärt ist, ergeben sich durch klimawandelbedingte Trockenperioden speziell in den humiden Regionen Europas bereits weitere Forschungsaspekte. Die Dynamik von winderodiertem und emittiertem Bodenmaterial wird in diesem Projekt in Zusammenhang mit drei spezifischen Räumen als potenzielle Austragsquellen bezogen: 1. Landwirtschaftliche Nutzflächen, 2. brandgeschädigte Flächen und 3. trockengefallene Inlandwasserkörper. Dabei ist die präzise Erfassung und Abbildung räumlich und zeitlich hochdynamischer Muster die Grundlage für die zuverlässige Bilanzierung und Modellierung der lokalen und regionalen Staubdynamik.
Das integrierte Mess- und Modellierungskonzept setzt an der Schnittstelle zwischen Erdoberfläche und bodennaher Luftschicht im Wirkungsbereich anthropogener Aktivität an. Ein breites Spektrum an bodenbasierten Messmethoden wird ergänzt durch GIS-, Modellierungs- und Analyseverfahren auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen. Die Messdaten zeigen aktuelle Raten von mobilisiertem und emittiertem Bodenmaterial von den Testflächen. Die Ergebnisse sind wichtige Grundlagen für die Bewertung mittel- und langfristiger Gefährdungspotenziale und Entwicklung erfolgreicher Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Die DFG fördert das Projekt für 3 Jahre mit einer eigenen Stelle und Sachmitteln.
Kontakt: Dr. Miriam Marzen (mmarzen@uni-trier.de)