Fachbereich II - Allgemeines
Geschichte des Fachbereichs II
Der Fachbereich II ist einer von drei Gründungsfachbereichen der im Jahr 1970 als Doppeluniversität Trier-Kaiserslautern gegründeten Universität (1975: Trennung der Doppeluniversität, Universität Trier als eigenständige Universität). Heute hat die Universität Trier sechs Fachbereiche.
Die Fächer Germanistik, Anglistik, Romanistik und Klassische Philologie (zunächst begrenzt auf Lateinische Philologie) bestehen im Fachbereich II seit 1970. Seitdem wurde der Fächerkanon kontinuierlich um weitere Fächer und Einrichtungen ergänzt: bis Mitte der 80er Jahre kamen zunächst die Slavistik, die Ostasienwissenschaften (Japanologie und Sinologie), die Fächer Linguistische Datenverarbeitung (heute: Computerlinguistik und Digital Humanities) und Phonetik hinzu, Mitte der 90er Jahre als jüngstes Fach des Fachbereiches II die Medienwissenschaft. Mit seinen 10 Facheinheiten ist der Fachbereich II derzeit an der Universität Trier der Fachbereich mit der zahlenmäßig größten Anzahl an Fächern.
Entsprechend präsentiert sich der Fachbereich als eine heterogene Einheit, die sich aus Fächern mit vielfältigen Forschungstraditionen speist. Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Studienangebot und in der Forschung wider, wobei ein hohes Maß an interdisziplinären Kooperationen innerhalb des Fachbereiches über die Bereiche Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften hinweg zu einer starken Integration führt und der Fachbereich aus diesem Grund einen großen inhaltlichen Zusammenhalt aufweist.
Studienangebot am Fachbereich II
Der Schwerpunkt im Studienangebot liegt in der Lehramtsausbildung für die Schulformen Grundschule, Realschule Plus und Gymnasium und den komplementären Bachelor- und Masterstudiengängen.
Im Fachbereich II werden für die Bachelorstudiengänge sowohl Haupt- und Nebenfachstudiengänge als auch 1-Fach-Studiengänge angeboten, im Masterbereich ausschließlich 1-Fach-Studiengänge. Alle Studiengänge zeichnen sich durch ein ausgesprochen gutes Betreuungsverhältnis aus.
Die vielfältigen disziplinenübergreifenden Kombinationsmöglichkeiten ermöglichen den Bachelorstudierenden eine individuelle Studiengestaltung. Im Masterbereich kann eine weitergehende Spezialisierung erworben werden, wobei hier besonderen Wert auf Forschungsnähe und Berufsorientierung gelegt wird. Der Erwerb von fächerübergreifenden Kompetenzen im Master wird durch den in den 1-Fach-Masterstudiengängen fest verankerten ’freien Wahlbereich’ gesichert, der eine individuelle Schwerpunktsetzung im Studium ermöglicht. Außerdem können studienbegleitend im Fachbereich II Zusatzzertifikate für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, für Gender Studies sowie für Kanadastudien und Ostasienstudien erworben werden. Auch damit werden Studierenden zusätzliche, auch berufsqualifizierende Kompetenzen vermittelt.
Eine starke internationale Ausrichtung im Bereich der Lehre weist der Fachbereich II nicht zuletzt aufgrund seiner fremdsprachlichen Philologien und ihrer engen Kontakte zu den Ländern und Regionen der Zielsprachen auf. Studierende am Fachbereich II erhalten neben der fachwissenschaftlichen Ausbildung auch eine fundierte Sprachausbildung durch muttersprachliche Lektorinnen und Lektoren. Durch zahlreiche Kooperations- und Austauschprogramme und die Vielzahl ausländischer Studierender leistet der Fachbereich II einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Internationalisierung der Universität Trier und bietet seinen Studierenden interkulturelle Vernetzungsmöglichkeiten sowie vielfältige und umfangreiche Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten. Mit der Einführung des englischsprachigen Masters ’Natural Language Processing’ hat der Fachbereich sich einen neuen Kreis internationaler Studieninteressierter erschlossen.
Als Mitglied der Universität der Großregion (UGR) ist die Universität Trier auch im weiteren regionalen Umfeld gut vernetzt, was sich auch in den Aktivitäten des Fachbereiches II widerspiegelt. Beispielhaft ist hier der grenzüberschreitende und mehrsprachige Master ’Theaterwissenschaft und Interkulturalität’ zu nennen, der in Kooperation mit der Universität Luxemburg angeboten wird.
Forschung am Fachbereich II
Die Forschung im Fachbereich II bewegt sich vor allem in zwei profilgebenden Forschungsfeldern der Universität Trier: Gesellschaft, Sprachen und Kulturen im Wandel sowie Daten, Modellierung und Simulation. Forschungsschwerpunkte des Fachbereiches II liegen dabei in den Bereichen der europäischen Literatur- und Sprachwissenschaften und Ostasienstudien, zusätzlich in den Bereichen Medien und Kommunikation, Computerlinguistik und Digital Humanities sowie in den historischen Kulturwissenschaften. Neben zahlreichen Einzelprojekten, die aus der für die geisteswissenschaftliche Forschung fundamentalen Individualforschung entstehen, sind v.a. die gemeinsamen Forschungsprojekte und die Kooperationen im Bereich der interdisziplinären Literatur-, Kultur- und Sprachwissenschaft zu nennen.
Im Zentrum des Forschungsfelds Daten, Modellierung und Simulation stehen die Computerlinguistik und die Digital Humanities. Sie befassen sich mit Themen und Methoden, die in den Fächern des Fachbereichs und darüber hinaus fachbezogene praktische Anwendung finden (Linguistik, Phonetik, Literaturwissenschaft, Bild- und Medienwissenschaften) und entwickeln in Zusammenarbeit mit den Fächern neue geisteswissenschaftliche Arbeitsfelder.
Das Forschungsfeld Gesellschaft, Sprachen und Kulturen im Wandel wird federführend von den im Fachbereich II vertretenen Philologien abgedeckt. Literatur, Sprache und Kultur kulturell-geographischer Räume stehen dabei im Mittelpunkt der Einzeldisziplinen. Die Vernetzung der Fächer untereinander garantiert, dass übergreifende, interkulturelle und transnationale Fragestellungen nicht isoliert in einzelnen Fächern verfolgt werden. Interdisziplinäre Zentren oder Forschungsverbünde bilden auch hier den institutionellen Rahmen.
Seit 2008 fördert das Land Rheinland-Pfalz die Forschung an Universitäten und Hochschulen im Kontext der sog. Forschungsinitiative. Dieses Förderprogramm wird das Land ab Januar 2024 für weitere fünf Jahre fortführen. Die Landesförderung dient dazu, das Forschungsprofil der Hochschulen zu schärfen und durch die Stärkung bestehender und die Erschließung neuer zukunftsweisender Forschungsschwerpunkte weiterzuentwickeln sowie Drittmittel einzuwerben. Mitglieder des Fachbereiches sind derzeit an den Potentialbereichen ’Transkulturalität und ihre Grenzen – Wechselbeziehungen zwischen Schlüsselregionen in Europa und Ostasien’ und ’Musterhaftigkeit. Sprachliche Kreativität und Variation in Synchronie und Diachronie’ sowie am Profilbereich ’Mining and Modeling Text. Interdisziplinäre Anwendungen, informatische Weiterentwicklung, rechtliche Perspektiven’ federführend beteiligt und haben damit auch die Profilschärfung des Fachbereichs entscheidend vorangetrieben.