Das Boot

In einem aus dünnen Eisenstäben gefertigten Boot befinden sich drei scherenschnittartig dargestellte Figuren, deren teils lebhaftes Gebaren darauf hindeutet, dass sie einem schicksalhaften Ereignis entgegensteuern.

Während der Fährmann, den beiden weiteren Insassen den Rücken zuwendend, in ruhiger Position das Boot steuert, erscheinen seine in die entgegengesetzte Richtung blickenden Mitreisenden aufgebracht. Die erhobene Hand der sitzenden Figur könnte einen letzten Gruß andeuten, während die ausgestreckten Arme der stehenden Person einem sehnsuchtsvollen Gestus gleichen.

Die Theatralik der Haltungen, in denen Abschied und Verzweiflung gelesen werden können, und die narrative Art der Szene legen eine Kontextualisierung mit der in der griechischen Mythologie beschriebenen Überfahrt der Verstorbenen über den Styx in die Unterwelt nahe. Wobei dies nur eine mögliche Lesart ist, denn der Verzicht auf eindeutige Attribute und eine bewusst schemenhaft gehaltenen Formensprache lassen die Deutungsdimension offen.

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