2. Oktober: Brownbag-Lunch zu Berufungsverfahren

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Nach der Sommerpause lädt das Frauenbüro wieder im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens mit thematischem Impuls Wissenschaftlerinnen zum Netzwerken ein. Die Veranstaltungen finden jetzt am ersten Donnerstag im Monat statt und starten am 2. Oktober 2014 zum Thema Berufungsverfahren. Als Element des Mentoring-Programms wird den Teilnehmerinnen damit ein fach- und programmübergreifender Netzwerkbaustein angeboten und die am Brownbag teilnehmenden Wissenschaftlerinnen können dort sowohl horizontale als auch vertikale Kontakte knüpfen.

Weitere Informationen zum Brownbag unter <link http: www.frauenbuero.uni-trier.de _blank>www.frauenbuero.uni-trier.de (Aktuelles)

Für die Vorbestellung eines Mittagessens bitten wir um Ihre Anmeldung bis dienstags vor dem Brownbag an <link>mentoring@uni-trier.de (Dr. Claudia Seeling, Tel. 201-3044)

Die nächsten Termine:
2. Oktober 2014, Gästeraum
6. November 2014, Gästeraum
4. Dezember 2014, D 435

(Beginn jeweils 12.15 Uhr)

Im Juni 2014 stand das Thema Wissenschaftspreise auf der Tagesordnung. Aufgenommen in die Datenbank ‚AcademiaNet – exzellente Wissenschaftlerinnen im Blick‘, ausgezeichnet mit dem renommierten Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung und jüngst mit einem Stipendium der Walter und Sibylle Kalkhof-Rose-Stiftung zur Fertigstellung der Habilitation, war Frau Dr. Natalia Filatkina (FB II) genau die Richtige, um mit jungen Wissenschaftlerinnen darüber zu diskutieren, ob Wissenschaftspreise und -auszeichnungen eine karrierefördernde Relevanz besitzen. Als renommierte Preisträgerin und wissenschaftliche Leiterin einer Nachwuchsforschergruppe berichtete Frau Dr. Filatkina von den Erfahrungen und Chancen, die ihr durch diese Auszeichnungen eröffnet wurden, und gab Anregungen für in der Diskussion aufkommende Fragen. Insbesondere riet sie dazu, sich genau über die konkreten Bedingungen, die mit der Preisvergabe verknüpft sind, zu informieren, sowohl auf der Seite des Stifters als auch auf der Seite der eigenen Hochschule.

Gerade beim Thema Wissenschaftspreise zeigte sich, wie wertvoll durch Erfahrungsaustausch gewonnene Orientierung ist, denn in Deutschland gibt es mittlerweile fast unüberschaubar viele Preise, die in einem bestimmten Turnus vergeben werden und wovon ein Großteil an den wissenschaftlichen Nachwuchs gerichtet ist. Auch innovative Forschungsideen oder ein bestimmtes Thema bzw. Werk  werden prämiert. Aus gutem Grund bietet academics.de deshalb die Datenbank ‚Wissenschaftspreise und Stipendien‘ an, denn „[w]er heutzutage in der Wissenschaft erfolgreich sein will, ist auf Drittmittel angewiesen.“ So wird es im Geleitwort zum Handbuch Drittmittelförderung 2013/14 formuliert, welches die Grundlage der Datenbank bildet. Wer in der Wissenschaft Karriere machen möchte, ist aber ebenso auf ‚symbolisches Kapital‘ angewiesen, wie es der französische Soziologe Pierre Bourdieu anschaulich belegt hat. Deshalb sollten (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur die relevanten Förderinstitutionen und entsprechenden Programme, sondern auch die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Auszeichnungen kennen, dreht sich doch (fast) alles darum, Aufmerksamkeit zu erreichen und Anerkennung zu gewinnen im Kampf um eine der gleichermaßen begehrten wir raren Dauerstellen.

Die Brownbag-Veranstaltung konnte die anwesenden Wissenschaftlerinnen insbesondere dafür sensibilisieren, dass die Relevanz des wissenschaftlichen Auszeichnungswesens noch viel zu sehr unterschätzt wird. Gerade Wissenschaftlerinnen, denen nachgesagt wird, dass sie zurückhaltender als ihre männlichen Kollegen Drittmittel beantragen, sollen dazu ermutigt werden, selbst die Initiative für die Bewerbung um einen Preis zu ergreifen, sogar dann, wenn die Vorschlagsberechtigung bei einer anderen Person, z.B. dem Doktorvater/der Doktormutter oder dem Präsidenten der Hochschule, liegt. Außerdem sollten auch Betreuerinnen und Betreuer viel häufiger zu einer Nominierung für einen Wissenschaftspreis greifen, um ihren Nachwuchs auszuzeichnen.

Anlaufstelle an der Universität Trier ist das Forschungsreferat (Katharina Brodauf), das über die Preise der Universität und ihrer Partner informieren kann, z.B. den Förderpreis des Freundeskreises Trierer Universität e.V.. Auf der Homepage des Forschungsreferates steht für die Suche nach geeigneten Drittmittelgebern die Datenbank ELFI zur Verfügung. Aufmerksamkeit erregt auch der Publikationspreis des Internationalen Graduiertenzentrums.

Claudia Seeling, Claudia Winter, Isabel Lutz (Frauenbüro)

Literatur:
Herrmann, Dieter; Spath, K.P. Christian (Hrsg.): Handbuch Drittmittelförderung 2013/14. Förderinstitutionen und -programme, Forschungsstipendien und Wissenschaftspreise. 2. Aufl. 2013. Lampertheim 2013.

Herrmann, Dieter (Hrsg.): Handbuch der Wissenschaftspreise und Forschungsstipendien einschließlich Innovations- und Erfinderpreise. 4. Aufl. Lampertheim 2006.