Digitalisierung verändert die Hochschulen grundlegend

Der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf bei seinem Besuch an der Universität Trier.

Wissenschaftsminister Konrad Wolf informierte sich an der Universität Trier

Menschen, Medien und Kommunikation stellt der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf bei seiner Besuchsreise zu den Universitäten und Hochschulen des Landes in den Mittelpunkt. An der Universität Trier interessierte er sich am Mittwoch insbesondere dafür, wie die Digitalisierung auf Menschen, Medien und Kommunikation wirkt. Passend dazu brachten Forscher den Minister in Kontakt mit ihren Projekten und Arbeiten, in denen sie sich mit diesem Themenspektrum wissenschaftlich befassen.

„Digitalisierung ist ein fundamental wichtiges Thema unserer Zeit, das auch die Hochschulen grundlegend verändert“, sagte der Minister bei seiner Visite in Trier. Mehr als drei Stunden lang führten ihm Wissenschaftler unterschiedlicher Fächer die große Bandbreite ihrer Forschungsfragen vor, die sich mit der Antike ebenso beschäftigen wie mit der Gegenwart.

In den von Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel vorgestellten Projekten geht es beispielsweise darum, mittels moderner Medien historische Ruinen virtuell zu rekonstruieren oder mit einer App antike Stätten zum Sprechen zu bringen. Soziologen nehmen den Trend zur Selbstvermessung mittels moderner Medien in den Blick, etwa die Steuerung des Ernährungsverhaltens durch Smartphone-Anwendungen. Psychologen und Informatiker untersuchen, ob der Mensch als Vorbild dienen kann, indem das menschliche Vergessen als Muster für digitale Systeme gegen Informationsüberflutung dient. Ob die Nutzung von Smartphones am Arbeitsplatz die Produktivität beeinflusst, war ein weiteres Forschungsprojekt, das dem Minister vorgestellt wurde.

Ein Schwerpunkt des Austauschs, den Konrad Wolf mit einer Reihe von Fragen belebte, war die Verbindung von Digitalisierung und Geisteswissenschaften. In diesem Bereich hat die Universität Trier mit dem Trier Center for Digital Humanities eine Vorreiterrolle übernommen. Eines der neuen Forschungsvorhaben ist „explore“. Hier schlägt die digitale Philologie neue Wege ein, indem Tandems aus Literaturwissenschaftlern und Informatikern gemeinsam Mobilitätsformen in Briefen, Autobiographien und weiteren sogenannten Egodokumenten untersuchen.
„Was man bei aller Digitalisierung nicht vergessen sollte: Es sind Menschen, die diese Themen und die Technik vorantreiben. Wir können als Ministerium Impulse geben, aber letztlich müssen Sie als Wissenschaftler diese Dinge hier gestalten“, appellierte Wolf an die Universitätsmitarbeiter.