Biogeographen wollen auf der Basis genetischer Untersuchungen Optionen entwickeln
Als vor vier Jahren im Süden Hollands ein Pilz als Auslöser eines Massensterbens von Feuersalamandern identifiziert wurde, läuteten bei Naturund Artenschützern die Alarmglocken. Ein Jahr später wurde der vermutlich über den Handel mit Zootieren aus Asien eingeschleppte parasitische Salamander-Chytridpilz (kurz: Bsal) in weiteren Gebieten der Niederlande und in Belgien nachgewiesen. 2016 trat Bsal erstmals in Deutschland auf. Wissenschaftler halten den Pilz für eine ernsthafte Bedrohung für Populationen und ganze Arten von Schwanzlurchen (Molche und Salamander). Bsal ist auch Anlass eines neuen Forschungsvorhabens in der Biogeographie der Universität Trier. In dem von der Nikolaus Koch Stiftung geförderten Projekt untersuchen Dr. Joscha Beninde und Dr. Norman Wagner die Populations- und Landschaftsgenetik gefährdeter Schwanzlurche in der Südeifel. Auf der Basis einer Bestandserfassung wollen sie mehr über die rezente Ausbreitung des Pilzes erfahren, aber auch Szenarien für den Schutz von Molchen und Salamandern entwerfen.
<link file:232010 _blank>Zum Artikel im Unijournal 1/2017