Phonetikerin Braun klärt Verbrechen mit Stimmanalyse

Universität-Trier-Professorin Angelika Braun hat ganz besondere Ohren. Sie ist geschult darauf, charakteristische Stimmmerkmale wie das Alter und die Herkunft einer Person zu erkennen. Mit dieser Fähigkeit hat die Phonetikerin schon mehrmals geholfen, Verbrechen aufzudecken. Der wohl bekannteste Fall, bei dem die Wissenschaftlerin der Polizei entscheidende Hinweise geben konnte, ist die Entführung des Millionenerben Jan Philipp Reemtsma. 1996 hatten ihre Kollegen und sie erkannt, dass ein Entführer, der seine Forderungen mittels Telefon übermittelte, aus dem niederrheinischen Raum stammen musste.

Aktuell unterstützt Angelika Braun das Landeskriminalamt Brandenburg beim Aufbau einer Stimmdatenbank. Aber auch bei der Aufklärung eines Verbrechens wirkt sie gerade mit. Doch viel darf sie davon nicht verraten.

Ihre Fähigkeit sei nicht etwa Talent, erklärt sie, vielmehr ist es jahrelanges Training. "Ein großer Teil der Phonetik besteht darin, den Leuten eine andere Art des Hörens beizubringen. Normalerweise hören wir, um zu verstehen, wir gewöhnen aber den Studierenden an, auf die feinen kleinen Gewohnheiten bei der Artikulation zu achten. Also nicht auf Inhalte, sondern darauf, wie Laute gebildet werden", sagte sie dem SWR.

Zum SWR-Beitrag über Stimmanalytikerin Dr. Angelika Braun

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