Der mit 30.000 Euro dotierte Bochumer Historikerpreis gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen, die in der Geschichtswissenschaft in Deutschland vergeben werden. Prof. Dr. Lutz Raphael erhält den Preis für sein Lebenswerk bei einer Festveranstaltung am 17. November im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets in Bochum. Lutz Raphael hatte bis zu seiner Emeritierung im vergangenen Jahr die Professur für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier inne.
Die Auszeichnung wird im Drei-Jahres-Rhythmus von der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets gemeinsam mit der Stadt Bochum und der Ruhr-Universität Bochum verliehen. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst.
Enorme thematische Breite
„Lutz Raphael gehört zu den wissenschaftlich einflussreichsten und innovativsten deutschen Historikern des 21. Jahrhunderts. Sein wissenschaftliches Werk besticht durch seine enorme thematische Breite, stetige wissenschaftstheoretische Reflexion und eine durchweg transnational vergleichende Perspektive. Lutz Raphael nimmt eine innovative Führungsrolle bei dem Projekt ein, die Zeitgeschichte aus ihrer politikhistorischen Verengung zu befreien und auf eine sozial- und kulturgeschichtliche Basis zu stellen“, begründete Prof. Dr. Stefan Berger, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, die Entscheidung der Preisstifter.
Mit der Vergabe des 7. Bochumer Historikerpreises an den gebürtigen Essener Lutz Raphael ehrt die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets einen Wissenschaftler, der theoretisch-methodische Reflexion und empirische Tiefe in hervorragender Weise miteinander verbindet und der leitende Begriffe (Verwissenschaftlichung des Sozialen, Nach dem Boom) geprägt hat, die die empirische sozialgeschichtliche Forschung in hohem Maß inspirieren. Dies gilt nicht zuletzt für die historische Ruhrgebietsforschung.
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