Neue Informatik-Lehrkräfte braucht das Land

In Rheinland-Pfalz wird Informatik 2028 ab der 7. Klasse Pflichtfach in allen Schularten. Dafür werden viele neue Lehrkräfte benötigt – unter anderem aus Trier.

Aktuell gehört Rheinland-Pfalz noch zu den sieben Bundesländern, die gar keinen verpflichtenden Informatik-Unterricht vorsehen. Spätestens ab dem Schuljahr 2028/29 wird das Fach dann aber fest im Plan stehen. Das hat das Ministerium für Bildung im Januar bekannt gegeben. Schon 2025 können sich Schulen für eine vorzeitige Einführung bewerben.

Informatik gehört in Rheinland-Pfalz bald überall zum Schulalltag.
Informatik gehört in Rheinland-Pfalz bald überall zum Schulalltag.

Land und Schulen sind nun in der Pflicht für genügend qualifiziertes Personal zu sorgen, denn an Informatik-Lehrkräften mangelt es bislang. 

Nur was für Geeks?

Doch warum ist das eigentlich so? Ein Grund ist sicher, dass das Lehramt für Informatik lange nur in Kombination mit Mathematik studiert werden konnte. Das ist längst überholt, und zwar zurecht, wie Jacqueline Staub, Juniorprofessorin für Didaktik der Informatik an der Universität Trier, erklärt: „Informatik lässt sich wunderbar mit allen Fächern verknüpfen. Egal ob Geographie, Biologie oder Sprachen: Ohne automatisierte Datenverarbeitung mittels Algorithmen geht es nirgendwo mehr.“

Außerdem ließen falsche Vorstellung oft zurückschrecken, meint Staub. „Viele denken, man müsste ein echter Computer-Geek sein, um das Studium aufzunehmen. Doch bei uns kann man auch ganz ohne Vorkenntnisse ins erste Semester starten. Ein bisschen Interesse an Logik und Problemlösungen genügt.“

Praxisnahe Ausbildung

Vorkurse für Erstsemester erleichtern den Einstieg an der Universität Trier. Programmieren lernen die Studierenden dann in Grundlagenkursen. Das ist auch für die späteren Lehrkräfte wichtig. „Informatik in der Schule sollte schon das Fach widerspiegeln“, macht die Juniorprofessorin klar. „Der Unterricht besteht nicht nur aus Medienpädagogik.“     

Im weiteren Studium entwickeln die angehenden Lehrkräfte dann praxisnah Unterrichtskonzepte. Dank mehrerer Schulkooperationen der Trierer Informatik können die Studierenden diese dann unter realen Bedingungen ausprobieren.

Im Laufe des Berufslebens bietet die Universität Trier weitere Unterstützung. Fortbildungen, unter anderem am jährlichen „Tag des Informatikunterrichts“, bringen etablierte Lehrkräfte mit Workshops und internationalen Vorträgen auf den neuesten Stand. 

Für Studieninteressierte koordiniert Jacqueline Staub auf Anfrage verschiedene Schnupperangebote wie Besuchstage für Schulklassen sowie Einzelpersonen oder die Informatik-Sommeruni für Mädchen.  

Kontakt

JProf. Jacqueline Staub
Didaktik der Informatik
Mail: staubuni-trierde
Tel. +49 651 201-3091