Ministerin Ahnen informiert sich vor Ort über Forschung an der Uni Trier

 

Universitätspräsident Michael Jäckel (3.v.l.) begrüßte Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (Mitte) gemeinsam mit Kanzlerin Dr. Ulrike Graßnick, den Vizepräsidenten Prof. Dr. Georg Müller-Fürstenberger und Prof. Dr. Thomas Raab (r.) sowie Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen (3.v.r.) und Klaus-Günter Süssmann (ADD).

Vom Land geförderte Forschungsschwerpunkte und -zentren gaben spannende Einblicke in ihre Arbeit

Wie lassen sich Unmengen an historischen Schriften digital für weltweite Forschungsprojekte aufbereiten, welche Auswirkungen haben zunehmender Stress und seine Folgen auf den menschlichen Körper und was kann die Wissenschaft dazu beitragen, um Bienen vor dem Aussterben zu retten? Antworten und Lösungen zu diesen und vielen weiteren Fragen suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Trier in aktuellen Forschungsprojekten.

Einen kleinen Auszug aus ihrer Arbeit präsentierten Vertreterinnen und Vertreter ausgewählter Zentren und Schwerpunkte heute beim Besuch der rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerin Doris Ahnen auf dem Campus in Tarforst. Die Vorträge und Vorführungen vermittelten vor allem eines: die Vielfalt der Forschungsaktivitäten an der Universität Trier.

Ermöglicht wird dies unter anderem durch die Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz, welche im Zeitraum von 2014 bis 2016 Aktivitäten an der Universität Trier mit jährlich bis zu 2,26 Millionen Euro fördert. Zum Auftakt Ihres Besuchs sagte Wissenschaftsministerin Ahnen: „Wer an die Universität Trier denkt, kommt schnell auf die Geistes- und Sozialwissenschaften zu sprechen, ganz sicher auch auf die Psychologie und die Umweltwissenschaften. Der Brückenschlag dieser durchaus unterschiedlichen Disziplinen macht die Forschungsstärke der Hochschule aus. Die Forschungsinitiative, die hierbei wichtige Impulse setzen konnte, unterstützt die Universität Trier wie alle rheinland-pfälzischen Hochschulen weiter auf ihrem dynamischen Kurs. Wichtige Aufgaben sind hierbei die Internationalisierung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Auch hier zeigt die Universität Trier mit ihren vielen Studierenden aus der Großregion und zahlreichen internationalen Forschungskooperationen bereits, dass diese Herausforderungen für sie längst gelebte Praxis sind“.

Zu den im Rahmen der Forschungsinitiative geförderten Zentren und Schwerpunkten gehören das „Forschungszentrum Europa“ (FZE) und das „Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften" (Trier Center for Digital Humanities). Das FZE widmet sich im Förderzeitraum dem Schlüsselthema „Inklusion/Exklusion“ und strebt an, in der Resilienz-Forschung ein national und international beachteter Standort zu werden. Untersucht werden Lernprozesse und die Beharrungskraft von Gesellschaften angesichts radikaler Strukturbrüche. Das „Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungsverfahren“, das geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen unter Einsatz innovativer Informationstechnologien nachgeht, arbeitet im expandierenden Feld der Digital Humanities. Daneben soll sich langfristig ein weiteres Zentrum in den Raum- und Umweltwissenschaften etablieren.

Im Bereich der Forschungsschwerpunkte verfolgt der Verbund „Psychobiologie des Stresses“ das wissenschaftliche Ziel, ursächliche Beziehungen zwischen biologischen Stressfaktoren und psychologischen Funktionen nachzuweisen und zu beschreiben. Das Historisch-Kulturwissenschaftliche Forschungszentrum will sein übergeordnetes Forschungsthema „Räume des Wissens“ konkretisieren und sich in der aktuellen Förderphase der Kulturtechnik des Reisens als einer besonderen Form der Wissensproduktion zuwenden. Das „Trier Center for Sustainable Systems“ richtet den Fokus beispielhaft auf die Grenzregion Frankreich-Luxemburg-Deutschland. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wollen regional und inhaltlich vergleichbare Daten ermitteln, die Regierungen und Institutionen unter anderem dabei unterstützen, regionale Unterschiede zu reduzieren – etwa zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Dabei werden externe Prozesse wie demografischer Wandel oder Klimawandel ebenso berücksichtigt wie der Handlungsrahmen, den die nationale und europäische Gesetzgebung vorgibt.

Darüber hinaus stellten sich beim Besuch der Ministerin auch Projekte vor, die mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten beziehungsweise dies planen, wie mit der Schloss Dagstuhl, Leibniz-Zentrum für Informatik (LZI) GmbH, dem Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) oder mit dem Max-Planck-Institut in Luxemburg.

Bei einem Rundgang über die geowissenschaftlichen Versuchsflächen auf Campus II bekam die Ministerin einen sehr praxisnahen und anschaulichen Einblick in die Forschungsaktivitäten von Geologen, Bodenkundlern und Biologen. Dazu gehören unter anderem Experimente zur Flüssigkeitsdurchlässigkeit verschiedener Materialien, Versuche zur Wasseraufnahme in Böden und Messungen von Schadstoffemissionen in der Luft. Studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bienenprojekts Bee.Ed führten vor, wie sie sonst ganze Schulklassen für die nützlichen, jedoch von schädlichen Umwelteinflüssen bedrohten Insekten begeistern.

Ebenfalls auf Campus II treten heute Abend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den „Campus Dialog Forschung“. Mit dem neuen Veranstaltungsformat will die Universität Menschen aus Stadt und Region Trier einen Überblick über den weiten Horizont der Forschungslandschaft an der Universität Trier vermitteln. Die Vielfalt von Forschung an der Trierer Universität eröffnet sich den Besuchern durch Poster-Präsentationen und Vorträge. Wissenschaftler stellen ihre aktuellen Projekte in Schaubildern vor und suchen – dem Veranstaltungstitel entsprechend – den Dialog mit Interessierten.  

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