Auslandsmobilität mit Behinderung, chronischer oder psychischer Erkrankung

Ein oder zwei Semester an einer ausländischen Uni studieren. Das ist in manchen Studiengängen nicht nur verpflichtend, sondern immer eine gute Gelegenheit, Erfahrungen in einem anderen Land und an einer anderen Uni zu sammeln, die eigenen Sprachkenntnisse zu verbessern und vor allem auch das eigene Studium aufzuwerten. Eine Gelegenheit, die Sie sich auch mit einer Beeinträchtigung nicht entgehen lassen sollten.

Funktioniert ein Auslandsaufenthalt auch für Studis mit einer Beeinträchtigung? Das haben wir zwei Studentinnen für unseren Podcast gefragt.
Mit Nathalie Beßler (Zentrale Studienberatung), Anne Freihoff (International Office), Melina Weber und Annie Lane.
Schnitt: Andreas Gülden
Musik: Marko Bartholomäus
(C) 2023, Universität Trier

Welche Möglichkeiten der Auslandsmobilität gibt es?

Beginnen Sie frühzeitig mit der Planung, mindestens ein Jahr im Voraus.
Die Universität Trier hat weltweit eine Vielzahl an Partneruniversitäten, die man, z.B. im Rahmen des ERASMUS+ -Programms oder mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ansteuern kann. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, einen Studienaufenthalt in einem Land der Wahl in eigener Regie zu organisieren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zu jobben oder ein Praktikum im Ausland zu machen.
Die Mitarbeiterinnen im International Office können bei der Auswahl weiterhelfen und erste Informationen weitergeben

Unterstützung und Infrastruktur, auch im Ausland?

Wer erkrankt oder beeinträchtigt ist, macht sich natürlich Gedanken darum, ob man sein gewohntes Terrain und die gut funktionierende (medizinische) Infrastruktur vor Ort verlassen sollte.
So ein Auslandsaufenthalt ist ein Abenteuer, es bedeutet aber auch Stress, jedenfalls zu Beginn. Insbesondere Studierende mit chronischer oder psychischer Erkrankung, also jene, die besonders empfindlich auf Stress reagieren, sollten die Idee eines Auslandsaufenthalts frühzeitig mit ihrem Behandler (Arzt, Psychiater, Psychotherapeut) besprechen. So lassen sich z.B. Dinge wie die Versorgung mit Medikamenten im Ausland klären oder Strategien zum Umgang mit Stress erlernen.

An vielen Universitäten gibt es Anlaufstellen und Ansprechpartner für Studierende mit Behinderung, chronischer oder psychischer Erkrankung, die man schon kontaktieren kann und soll, lange bevor man an die Uni im Ausland aufbricht. Auch bei der Kontaktaufnahme mit der ausländischen Uni können euch die Mitarbeiterinnen im International Office behilflich sein.

Zusätzliche Kosten

Für Studienaufenthalte im Ausland gibt es zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten, z. B. Stipendien aus öffentlichen oder privaten Mitteln oder Auslands-BAföG.

Schwierigkeiten bei der Planung des Auslandsaufenthalts entstehen häufig dann, wenn zusätzlich zum Lebensunterhalt beeinträchtigungsbedingte Mehrbedarfe finanziert werden müssen. Die BAföG- Auslandsförderung und manche Stipendiengeber berücksichtigen diese Zusatzkosten nicht.

Abhilfe verspricht der DAAD, der für seine Stipendiat/innen Sonderfördermittel bereitstellt, um ungedeckte beeinträchtigungsbedingte Zusatzkosten zu finanzieren (https://www.daad.de/der-daad/ueber-den-daad/foerderprogramme/de/29151-mobilitaet-mit-behinderung/). Studierende mit Behinderungen können für Studien- oder Praktikumsaufenthalte, die sie im Rahmen von ERASMUS+ durchführen, Sonderfördermittel für ungedeckte beeinträchtigungsbedingte Mehrkosten beantragen. Die Mittel werden direkt bei der Uni Trier beantragt.  Beeinträchtigungsbedingte Mehrkosten können beispielsweise entstehen für

  • die An- und Abreise,
  • eine barrierefreie Unterkunft,
  • eine zusätzliche Unterkunft für eine notwendige Assistenz,
  • technische oder personelle Hilfen am auswärtigen Hochschulort oder
  • ungedeckte medizinische Betreuungsleistungen.

Informationen und Anträge gibt es bei den Mitarbeiterinnen im International Office.