Wie der Boden abgeschwemmt wird...Wir lassen es regnen!

Liebe Kinder,

Jeder weiß ja, was eine Wüste ist. Aber wusstest ihr auch, dass sich Wüsten immer mehr ausbreiten? Beim Thema Wüste denkt man vielleicht gleich daran, dass es dort zu wenig Regen gibt. Wusstet ihr, dass zu viel Regen aber auch schädlich für den Boden sein kann, wenn in ihm keine Pflanzen wachsen, die Wasser speichern würden und der Boden daher weggeschwemmt wird? Diese spannenden Themen haben wir bei der Kinderuni-Veranstaltung „Wie der Boden weggeschwemmt wird – Wir lassen es regnen“ hautnah miterlebt!

Zuallererst waren wir in einem großen Hörsaal der Uni Trier. Professor Ries hat uns am Anfang sehr viele interessante Infos über Wüsten verraten. Dabei konnte er von seiner Forschung in einem afrikanischen Land berichten und uns tolle Bilder von den Wüsten zeigen. Bis zur Kinderuni-Veranstaltung wusste ich noch gar nicht, dass es drei verschiedene Arten von Wüsten gibt. Nämlich die Savannen und Halbwüsten, in denen es noch ein paar wenige Pflanzen gibt, die sich auf die Trockenheit spezialisiert haben. Dann gibt es natürlich noch die Vollwüsten aus Sand und Dünen, die wir alle im Kopf haben, wenn wir das Wort Wüste hören.

In der Veranstaltung habe ich auch gelernt, dass besonders die Randgebiete der Wüsten interessant für die Forschung sind. Die Untersuchung der Randgebiete soll nämlich dabei helfen, herauszufinden, wieso sich Wüsten immer mehr ausbreiten und Gebiete immer stärker „verwüsten“. Dabei konnten wir schon von Professor Ries lernen, dass sowohl der Klimawandel als auch der Eingriff vom Menschen dafür sorgen, dass ohnehin heiße Gebiete immer noch wärmer werden und Überweidung durch Rinderherden bzw. Abholzung von Bäumen dafür verantwortlich sind, dass es immer weniger Vegetation gibt. Damit meint man Pflanzen, die Wasser im Boden speichern. Gibt es diese nicht mehr, spült Regenwasser den Boden einfach weg, was man dann „Bodenerosion“ nennt.

Um das einmal zu sehen, sind wir nach draußen gegangen, um die sogenannten „Bodenduschen“ kennenzulernen. Die Forscher von der Uni können damit nämlich überprüfen, wieviel Erde durch Regenwasser weggespült wird, also wie viel Erosion passiert. Wenn sie das wissen, können sie Methoden dafür entwickeln, was man gegen das Abschwemmen tun kann, um zum Beispiel Winzern dabei zu helfen, dass die Erde auf Weinbergen nicht weggeschwemmt wird.

Für unsere eigene Forschung haben wir dann zwei Teams gebildet und es selber regnen lassen. Das Regenwasser haben wir auf eine schräge Bodenplatte prasseln lassen, sodass das abfließende Wasser an der unteren Kante mit einer Flasche aufgefangen werden konnte. Besonders toll fanden wir, dass immer ein Kind die Regenstärke prüfen, zwei Kinder das Regenwasser auffangen und ein Kind die Zeit stoppen konnten. Nach einer Weile haben wir dann verglichen, welches Team das meiste Regenwasser aufgefangen hat und besprochen, in welche Flasche vermutlich die meiste Erde hineingespült wurde. Ein Mädchen wusste sogar, dass man zum Messen das Wasser wiegen muss und Siebe bzw. Filter verwendet werden, um herauszufinden, wieviel Erde sich in den Flaschen befindet.
Bei der Veranstaltung habe ich eine Menge gelernt. Und wer hätte gedacht, dass zwei so unterschiedliche Themen wie Wüste und Regen auf so spannende Weise verknüpft werden können.

Eure Klara Schlaufuchs
[Nina Mendes Pereira; Fotos von Sina Hamzalufard]
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