Ehemalige Präsidenten der Universität Trier
Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Jäckel (2011-2023)
Nach Promotion und Habilitation an der Universität Mainz nahm der Professor für Soziologie 1996 einen Ruf an die Universität Trier an. Als Vizepräsident war er acht Jahre lang für die Bereiche Haushalts-, Bibliotheks- und EDV-Angelegenheiten zuständig, bevor er 2011 zum Präsidenten gewählt wurde. Das Thema Digitalisierung bildete einen der Arbeitsschwerpunkte seiner kompletten Amtszeit. Seine Expertise in diesem Bereich brachte er auch in externe Arbeitsgruppen und Gremien – unter anderem von Wissenschaftsrat, Hochschulrektorenkonferenz und Hochschulforum Digitalisierung – ein. Neue Marketingkonzepte für die Universität wurden auf den Weg gebracht. Er wirkte maßgeblich mit an der Gestaltung des Campus, beispielsweise durch die Schaffung neuer Lernräume. Die Internationalisierung der Lehre und das Qualitätsmanagement wurden deutlich ausgebaut. Die Vernetzung in die Region war ihm ein besonderes Anliegen. Mit dem City Campus, der Gründung der Wissenschaftsallianz Trier und der Initiierung eines Gesundheitscampus Trier sind neue Formate etabliert worden. Die Weiterentwicklung der Universität der Großregion war ihm ein zentrales Anliegen. Er stärkte und förderte zudem die Verbindung zur Theologischen Fakultät Trier und erhielt von dieser in Anerkennung seines Engagements die Ehrendoktorwürde.
Prof. Dr. Peter Schwenkmezger (2000-2011)
Der Professor für Psychologie folgte 1984 einem Ruf an die Universität Trier. Für die Klinische Psychologie in Trier hat er zentrale Bausteine mit- und weiterentwickelt, zum Beispiel die Psychotherapie als Weiterbildungsangebot. Als Präsident lenkte und prägte er die Universität in einer reformintensiven Phase, die zugleich durch ein deutliches Wachstum der Studierendenzahlen gekennzeichnet war. Die Inbetriebnahme des Campus II fiel ebenso in seine Amtszeit wie die Bologna-Reform. Prof. Dr. Peter Schwenkmezger war Träger der Leibniz-Medaille der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und wurde mit dem Landesverdienstorden Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Er starb am 12. Juli 2018 im Alter von 71 Jahren.
Prof. Dr. Rainer Hettich (1995–1999)
Über Stationen an der TH Twente Enschede (Niederlande) und an der Universität Bonn führte der Weg des gebürtigen Schwabens und Professors für Numerische Mathematik nach Trier. Bevor er zum Präsidenten gewählt wurde, war er bereits vier Jahre lang als Vizepräsident tätig. Gerade die Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier intensivierte er in seiner Amtszeit. Außerdem gelang es ihm in Zeiten zunehmender Finanznot, erhebliche Drittmittel für die Universität einzuwerben. In seine Amtszeit fielen auch die Einführung des elektronischen Studierendenausweises TUNIKA und die Gründung des neuen Sonderforschungsbereichs „Umwelt und Region“. Auch am Aufbau der Medienwissenschaft war er mit beteiligt. Aus gesundheitlichen Gründen trat er von seinem Amt zurück. Am 23. Juni 2000 verstarb er im Alter von nur 58 Jahren.
Prof. Dr. Jörg Hasler (1987-1995)
Als Professor für anglistische Literaturwissenschaften, mit Schwerpunkt auf William Shakespeare, war Prof. Dr. Jörg Hasler im Jahr 1977 zum Dekan des Fachbereichs Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Trier gewählt worden. Im Juli 1986 übernahm er das Amt des Vizepräsidenten. Zwei Jahr später wurde er in der Nachfolge von Arnd Morkel der zweite Präsident der Universität Trier. Als Präsident förderte er die Zusammenarbeit der Universitäten im Vierländereck Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien. Zudem führte sein Engagement durch die Gründung von Campus II auf dem nahe gelegenen französischen Militärgelände zur räumlichen Erweiterung der Universität. Der gebürtige Schweizer war auch maßgeblich an der Initiierung des Trierer Instituts für Umwelt- und Technikrecht, des Graduiertenkollegs Mathematik und einer DFG-Forschungsgruppe Psychologie beteiligt. Ein besonderes Anliegen war ihm das Brückenbauen zwischen Universität, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Er ist unter anderem Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
Prof. Dr. Arnd Morkel (1975-1987)
Der 1928 geborene Professor für Politikwissenschaften wurde im Jahr 1972 in das Amt als Vizepräsident der 1970 neu gegründeten Doppel-Universität Trier-Kaiserslautern gewählt. Ab 1975 war er der erste Präsident der eigenständigen Universität Trier. In seiner Amtszeit verlieh er der Universität Trier ein eigenes Profil, insbesondere durch den Aufbau einer fruchtbaren Mischung aus größeren und kleineren Fächern. So kamen beispielsweise Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft, Ägyptologie, Klinische Psychologie, Kunstgeschichte, Geologie und viele weitere Fächer hinzu. Die Förderung der interdisziplinären Arbeit war ihm ein besonderes Anliegen. Im Frühjahr 2018 verlieh die Universität Trier Arnd Morkel die Ehrenbürgerschaft. Am 11. Februar 2020 ist er im Alter von 91 Jahren verstorben.