Forschungsinitiative schärft Profil der Universität

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Unipräsident und Wissenschaftsministerin unterzeichnen Zielvereinbarung

Die Universität Trier wird im Rahmen der Forschungsinitiative des Landes Rheinland-Pfalz im Zeitraum von 2014 bis 2016 mit jährlich bis zu 2,26 Millionen Euro gefördert. In Mainz haben heute Wissenschaftsministerin Doris Ahnen und Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel die mit der Förderung verbundene Zielvereinbarung unterzeichnet. „Die Mittel aus der Forschungsinitiative versetzen die Universität Trier in die Lage, ihr Forschungsprofil zu schärfen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. In den kommenden Jahren sollen Forschungszentren dauerhaft etabliert und neue Forschungsansätze konkretisiert werden“, erläuterte Präsident Jäckel die Strategie der Universität.

Mit dem „Forschungszentrum Europa“ (FZE) und dem „Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften" (Trier Center for Digital Humanities) werden zwei Forschungszentren der Universität in der höchsten Förderstufe geführt. Das FZE widmet sich im Förderzeitraum dem Schlüsselthema „Inklusion/Exklusion“ und strebt an, in der Resilienz-Forschung ein national und international beachteter Standort zu werden. Untersucht werden Lernprozesse und die Beharrungskraft von Gesellschaften angesichts radikaler Strukturbrüche. Das „Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungsverfahren“, das geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen unter Einsatz innovativer Informationstechnologien nachgeht, arbeitet im expandierenden Feld der Digital Humanities. Daneben soll sich langfristig ein weiteres Zentrum in den Raum- und Umweltwissenschaften etablieren.

Im Bereich der Forschungsschwerpunkte der Universität, die im Rahmen der Forschungsinitiative ebenfalls gefördert werden, verfolgt der Verbund „Psychobiologie des Stresses“ das wissenschaftliche Ziel, ursächliche Beziehungen zwischen biologischen Stressfaktoren und psychologischen Funktionen nachzuweisen und zu beschreiben. Das Historisch-Kulturwissenschaftliche Forschungszentrum will sein übergeordnetes Forschungsthema „Räume des Wissens“ konkretisieren und sich in der aktuellen Förderphase der Kulturtechnik des Reisens als einer besonderen Form der Wissensproduktion zuwenden. Das „Trier Center for Sustainable Systems“ richtet den Fokus beispielhaft auf die Grenzregion Frankreich-Luxemburg-Deutschland. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wollen regional und inhaltlich vergleichbare Daten ermitteln, die Regierungen und Institutionen unter anderem dabei unterstützen, regionale Unterschiede zu reduzieren – etwa zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Dabei werden externe Prozesse wie demografischer Wandel oder Klimawandel ebenso berücksichtigt wie der Handlungsrahmen, den die nationale und europäische Gesetzgebung vorgibt.

Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen sagte anlässlich der Unterzeichnung der neuen Zielvereinbarung: „Die Universitäten und Fachhochschulen des Landes haben ihre Forschungsstärken in den vergangenen Jahren klar herausgearbeitet und ausgebaut. Im Fall der Universität Trier ist nicht zuletzt im Bereich der Digital Humanities ein vielversprechender Brückenschlag zwischen den traditionell starken geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu anderen innovativen Fächergruppen gelungen. Die Forschungsinitiative hat sich hierbei als Erfolgskatalysator bewährt und wichtige Impulse geliefert. Es ist für die Hochschulen ein wichtiges und richtiges Signal, dass wir die Förderung fortsetzen und weiterentwickeln.“

„Die Forschungsinitiative des Landes hat die Universität Trier in die Lage versetzt, Forschungsschwerpunkte aufzubauen, die es nachhaltig zu konsolidieren gilt. Zunehmend entwickeln sich interdisziplinäre Forschungsvorhaben, in denen sich die geisteswissenschaftliche Tradition der Universität Trier mit Natur-, Umwelt-, Informations- oder Gesundheitswissenschaften verbindet“, würdigt Universitätspräsident Michael Jäckel die Erfolgsbilanz des Förderinstruments.

Durch die Forschungsinitiative werden seit Sommer 2008 die vier staatlichen rheinland-pfälzischen Universitäten und seit Herbst 2010 die sieben staatlichen Fachhochschulen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit um Personal, Investitionen und Drittmittel weiter gestärkt. Diese auf Strukturbildung angelegte Strategie des Wissenschaftsministeriums zielt auf die autonome Profilbildung jeder Hochschule und setzt auf vorhandene Stärken. Die Forschungsförderung hat bis Ende 2013 ein Volumen von über 100 Millionen Euro erreicht. Für die Fortsetzung der Initiative bis 2016 ist ein Gesamtvolumen von rund 60 Millionen Euro fest eingeplant. Die Mittel der Forschungsinitiative stehen den Hochschulen außerhalb der Grundfinanzierung für ihre profilbildenden Forschungsschwerpunkte und -zentren zur Verfügung. Mit dem neu eingerichteten Strategiefonds hat die Hochschulleitung ein zentrales Steuerungsinstrument, um gezielt hochschulweite Maßnahmen beispielsweise zur Nachwuchsförderung, Gleichstellung, Qualitätssicherung, Forschungsinfrastruktur, zum Wissenstransfer und zur Internationalisierung anzustoßen.