Mit Playmobil-Figuren zu Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen

Studierende der Universität Trier erarbeiten Konzept mit der Ehrenamtsagentur Trier

Master Erziehungswissenschaften Uni Trier
Master-Studierende der Universität Trier präsentieren dem Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur Trier Carsten Müller-Meine (Mitte) mit Playmobil-Figuren ihre Idee eines Themenabends für Geflüchtete. Das Konzept ist in einem Seminar von Prof. Dr. Andreas Schröer (links) und Thomas Wendt (rechts) entstanden.

Carsten Müller-Meine müsste nicht lange überlegen. „Die Projektidee der Studierenden gefällt mir gut. Eine Umsetzung möchte ich unterstützen“, sagt der Geschäftsführer der Ehrenamtsagentur Trier nach der Präsentation der Masterstudierenden. Die angehenden Erziehungswissenschaftler hatten in einem Seminar, das in Kooperation mit der Trierer Ehrenamtsagentur durchgeführt wurde, verschiedene gesellschaftliche Problemstellungen bearbeitet. Wie schafft man es, dass sich mehr Jugendliche in Trier ehrenamtlich engagieren? Wie gelingt die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben? Wie gestaltet man ein niederschwelliges Angebot für männliche Geflüchtete? Nun winkt die Umsetzung eines der entwickelten Konzepte.

Methode des Design Thinking

Auf den ersten Blick sieht das, was die Studierenden der Ehrenamtsagentur stolz als Ergebnis präsentieren, aus wie ein Puppenhaus: In einem Raum trinken Playmobilfiguren miteinander Kaffee, in einem anderen Raum erklärt ein Playmobil-Lehrer Vokabeln. Doch hinter der Szenerie steckt mehr. „In unserem Seminar haben wir die sogenannte Methode des Design Thinking angewandt. Das Basteln von Prototypen dient der Veranschaulichung von Lösungsideen, um mögliche Förderer durch eine Kurzpräsentation überzeugen zu können“, erklärt Thomas Wendt, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Organisationspädagogik, der das Seminar zusammen mit Professor Dr. Andreas Schröer geleitet hat. So konnte beispielsweise die Studentengruppe durch das Basteln am „Puppenhaus“ veranschaulichen, dass ihre Projektidee unterschiedliche Angebote integrieren soll.

Davor schon hatten die Studierenden der Universität Trier die Möglichkeit, Geflüchtete zu interviewen, die die Ehrenamtsagentur ihnen vermittelt hatte. „Gerade dieser Perspektivwechsel, dass man versucht, sich in die Situation der Geflüchteten hineinzuversetzen, fand ich sehr interessant“, summierte eine Studentin. Ihre daraus entstandene Idee nennen die fünf Studierenden „WaDuWi“ (= Was du willst). An einem Themenabend soll es möglichst viele unterschiedliche Angebote für Geflüchtete geben: Die Geflüchteten können beispielsweise wählen, ob sie miteinander kochen, an einem Musik-Workshop teilnehmen oder sich zu bürokratischen Angelegenheiten beraten lassen wollen. So schaffe man, das Angebot niederschwelliger zu machen und einen wertvollen Beitrag für die Zivilgesellschaft zu leisten.

Studium mit Praxispartnern

Die Studierenden konnten Carsten Müller-Meine von der Ehrenamtsagentur auch dadurch überzeugen, dass sie neben einer guten Idee einen Entwurf für ein Geschäftsmodell mitgebracht haben. Aktuell überlegt der Geschäftsführer zusammen mit den Studierenden, wie man die Idee in Trier praktisch umsetzen kann.

„Es ist schön, dass wir unser Seminar gemeinsam mit einem Praxispartner veranstalten konnten“, sagt Prof. Dr. Andreas Schröer. Nicht nur die Studierenden würden davon profitieren – vielmehr auch die Gesellschaft und die teilnehmenden Organisationen. Im kommenden Semester möchten die beiden das Seminar wieder anbieten und hoffen auf weitere Praxispartner. „Für Wirtschaftsunternehmen, die sich gesellschaftlich engagieren wollen, könnte die Zusammenarbeit mit unseren Studierenden gleichermaßen spannend sein, wie für Non-Profit-Organisationen.“

Kontakt

Prof. Dr. Andreas Schröer
Universität Trier/ Erziehungswissenschaft
Sekretariat: Beate Plapper
E-Mail: plapperuni-trierde
Tel. 0651  201-3837