Mit rund 3 Millionen Euro wird die an der Universität Trier von Prof. Dr. Christian Frings geleitete Forschungsgruppe „Merkmalsintegration und -abruf in der Handlungssteuerung“ (Binding and Retrieval in Action Control; BRAC) über weitere drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Dazu gratuliert der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch Professor Christian Frings und seinen Kolleginnen und Kollegen an der Universität Trier sowie an den kooperierenden Universitäten in Aachen, Jena, Dresden, Freiburg, Passau, Tübingen und Würzburg: „Die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Förderung der Forschungsgruppe für drei weitere Jahre fortzusetzen, ist verdienter Lohn und Anerkennung für die herausragenden Forschungsleistungen aller Beteiligten. Die Förderung unterstreicht zudem die hohe Sichtbarkeit, nationale Forschungsstärke und Strahlkraft der Universität Trier in diesem Forschungsfeld.“
Erhöhte Mittel
Mit den in der zweiten Förderphase deutlich erhöhten Mitteln wird die internationale Gruppe von Kognitionspsychologen in die Lage versetzt, weiter an ihrem zentralen Forschungsziel zu arbeiten und Prozesse zu untersuchen, die der Ausführung von menschlichen Handlungen zugrunde liegen.
„In der ersten Forschungsphase haben wir unsere Ziele erreicht, verschiedene individuelle Forschungsstränge zusammenzuführen und ein Rahmenmodell für die Handlungssteuerung zu entwerfen, das die vorhandenen empirischen Befunde erklären und integrieren kann. Insofern kann man die ersten drei Jahre als sehr erfolgreich bilanzieren“, zog Christian Frings, Professor für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Universität Trier, ein positives Zwischenfazit. Mehr als 50 begutachtete wissenschaftliche Beiträge haben die 22 beteiligten Forschenden an acht Universitäten in diesem Zeitraum in internationalen Journals publiziert.
Objekte und Reaktionen gespeichert
Das in der Forschungsgruppe erarbeitete Rahmenmodell beruht auf der Annahme, dass der menschliche Verstand bei der Ausführung einer Handlung beteiligte Objekte, etwa eine Tasse Kaffee, und damit verbundene Reaktionen, etwa eine Greifbewegung, in einem Speicher ablegt. Dieser als Ereignisdatei bezeichnete Speicher kann nachfolgende Handlungen beeinflussen, wenn sich beliebige Reaktions- oder Reizmerkmale wiederholen.
„Nachdem wir uns bisher vorwiegend mit den kognitiven Komponenten beschäftigt haben, werden wir in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt auf neurophysiologische Prozesse im Zusammenhang mit der Handlungssteuerung legen“, blickt Christian Frings voraus. Von den kognitiven Prozessen wandert folglich der Blick auf die zugrundeliegenden Vorgänge im menschlichen Gehirn. Mit der neuen Fokussierung geht eine Erweiterung der Forschungsgruppe einher - das Uni-Klinikum Dresden sowie die Universität Tübingen sind als neue Mitglieder dazu gestoßen.
Größere Vorhaben
Für Prof. Dr. Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier, ist die erneute Förderung ein ermutigendes Zeichen für noch größere Vorhaben, die bereits in Vorbereitung sind. „Im Hochschulentwicklungsplan der Universität steht an prominenter Stelle das Thema Gesundheit. Und dieser spezifische Ansatz, gerade die Vorgehensweise von Christian Frings und der Forschungsgruppe, die er leitet und weiteren, in denen er involviert ist, ebenso Forschungsarbeiten aus dem Schwerpunkt ‚Psychobiologie des Stresses‘ sowie der Klinischen Psychologie, eröffnen sehr aussichtsreiche Perspektiven. Auch die Verbindung zu den Partnern in der Wissenschaftsallianz Trier – an erster Stelle die Trierer Krankenhäuser – werden dabei eine Rolle spielen.“