Universität und Nationalpark Hunsrück-Hochwald besiegeln ihre Zusammenarbeit

Von der Kooperation profitieren die Forschung, Studierende und das für den geschützten Raum zuständige Nationalparkamt.

Ob beim Monitoring von Borkenkäfern, bei der Erforschung lokaler klimatischer Bedingungen, beim Feuerschutz-Management oder bei Abschlussarbeiten von Studierenden – seit der Gründung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald (NLPHH) im Jahr 2015 arbeiten das Nationalparkamt und die Universität Trier eng und erfolgreich zusammen. Der regelmäßige Austausch und gemeinsame Forschungsarbeiten sollen fortgeführt und ausgebaut werden. Eine Reihe weiterer gemeinsamer Projekte ist bereits in Planung. Daher haben die Universität und das Nationalparkamt ihre Zusammenarbeit heute in Trier auf ein festes Fundament gestellt und eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Universität und Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald (NLPHH) wollen auch in Zukunft intensiv zusammenarbeiten. Das haben sie mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung signalisiert: (vorne von links) Dekan Prof. Dr. Thomas Udelhoven, Dr. Martin Mörsdorf (Stellvertretender Leiter Nationalparkamt), Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Jäckel, (hinten von links) Dr. Alexander Milles (Forschungsreferent NLPHH), Dr. Andrea Kaus-Thiel (Forschung & Monitoring NLPHH) und Dr. Johannes Stoffels, wissenschaftlicher Mitarbeiter Geowissenschaften.

„Wir dokumentieren mit der Vereinbarung zunächst eine lange und gute Zusammenarbeit. Zugleich wollen wir signalisieren, dass die Raum- und Umweltwissenschaften und weitere wissenschaftliche Disziplinen an unserer Universität in eine neue Phase eintreten. Unser Hochschulentwicklungsplan macht deutlich, dass wir die Mensch-Umwelt-Beziehungen zu einem Profilbereich unserer Lehre und Forschung erklärt haben. Die Entwicklung des Waldes, die Biodiversität, die Bodenkunde, die Klimaforschung, die physische Geographie, Bio- und Geobotanik: alles Themen und Fachgebiete, die in Trier zuhause sind. Die regionale Kooperation mit dem Nationalpark setzt somit Impulse vor Ort, aber eben auch in der nationalen und internationalen Forschung“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Jäckel.  

Einzigartiges Forschungsumfeld

In den Nationalparks in Deutschland soll sich die Natur weitgehend ungestört von menschlichen Einflüssen entwickeln. Für die Wissenschaft stellt der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit seinen knapp 10.000 Hektar Fläche über die Hochlagen des Hunsrücks rund um den Erbeskopf daher ein einzigartiges Forschungsumfeld dar. Forschung und wissenschaftliche Umweltbeobachtungen gehören auch zu den Aufgaben des für das Schutzgebiet zuständigen Nationalparkamtes. Diesen Auftrag erfüllt das Amt mangels eigener Forschungsabteilung, indem es wissenschaftliche Projekte von Universitäten und anderen Einrichtungen zum Nationalpark anstößt und koordiniert.

Dr. Andrea Kaus-Thiel, zuständig für die Forschung in der Nationalparkverwaltung, freut sich über die Kooperation: „Die enge Zusammenarbeit mit der Universität Trier hilft uns, innovative und störungsarme Methoden des Monitorings auszuprobieren. Wir können damit konkrete Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Nationalpark und der Naturdynamik bearbeiten und gewinnen dabei wertvolle Erkenntnisse für unser Management."

Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
Nationalparktor Erbeskopf TS Gipfelrauschen. Foto: Klaus-Peter Kappest, Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald

Prozesse untersuchen

Forschung und Monitoring tragen dazu bei, die im Schutzraum natürlich ablaufenden Prozesse zu untersuchen und Zusammenhänge im Ökosystemgefüge zu erklären. Zum anderen sollen die in den Pflegebereichen des Nationalparks weiterhin durchführbaren Maßnahmen des Arten- und Biotopschutzes durch Begleitforschung evaluiert und optimiert werden.

„Die Komplexität des gesamten Schutzgebietes mit dem räumlichen Nebeneinander von unter strengem Prozessschutz stehenden Kernbereichen und der Pflegezone, in der Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen noch möglich sind, macht den Nationalpark zu einem idealen Untersuchungsgebiet für viele angewandte Forschungsfragen der Fächer der Universität Trier“, so Prof.  Dr. Thomas Udelhoven, Dekan des Fachbereichs Raum- und Umweltwissenschaften, und Dr. Johannes Stoffels, der seit 2015 Forschungsprojekte im Nationalpark durchführt.

Die Vielzahl der beteiligten Fächer vom Cluster Erdbeobachtung und Klimaprozesse über die Umweltmeteorologie, die Physische Geographie, die Nachhaltige Regional- und Standortentwicklung sowie die Geographie und ihre Didaktik bildet die große Bandbreite der wissenschaftlichen Arbeit der Universität im Nationalpark Hunsrück-Hochwald ab.

Über die Forschung hinaus ist der NLPHH auch Bestandteil der Lehre an der Universität. Erst im vergangenen Jahr haben beide Seiten vereinbart, die Zahl von Abschlussarbeiten Studierender zum Nationalpark auszuweiten. Zudem findet dort seit 2015 jährlich ein Forschungspraktikum für Master-Studierende statt, und das Nationalparkamt ist bei Studierenden für Berufspraktika sehr beliebt.

Kontakte

Dr. rer. nat. Johannes Stoffels
Universität Trier
Geowissenschaften
Mail: stoffels@uni-trier.de
Tel. +49 651 201-4698

Dr. Andrea Kaus-Thiel
Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald
Mail: andrea.kaus-thiel@nlphh.de
Tel. +49 6131 884152-302