Professor Joachim Schild mit Jean-Monnet-Lehrstuhl geehrt

Mit der Auszeichnung werden herausragende Leistungen des Politikwissenschaftlers auf dem Gebiet der Europäischen Integration gewürdigt.

Die Europäische Kommission hat Joachim Schild, Inhaber der Professur für Politikwissenschaft/Vergleichende Regierungslehre an der Universität Trier, mit einem "Jean Monnet Chair" geehrt. Das nach einem Wegbereiter der europäischen Einigungsbewegung benannte Jean-Monnet-Programm ist Bestandteil des Erasmus+-Programms der Europäischen Union. Es würdigt seit 1989 Hochschullehrer, die sich in Forschung und Lehre durch herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Europäischen Integration hervorgetan haben. Mit dieser Auszeichnung geht eine auf drei Jahre angelegte finanzielle Förderung in Höhe von 50.000 Euro einher.

Das über drei Jahre geförderte Projekt von Prof. Dr. Joachim Schild trägt den Titel „EU Trade Policy and the Rise of Geopolitics“. Es ist der Analyse des Wandels der EU-Außenwirtschaftspolitik als Reaktion auf ein zunehmend konfrontatives internationales Umfeld gewidmet. Dieses ist in wachsendem Maß durch geopolitische und geoökonomische Strategien der wichtigsten Handelspartner und einen spannungsgeladenen strategischen Wettbewerb zwischen Großmächten, insbesondere China und den USA, gekennzeichnet. Dieser wird vorwiegend mit geoökonomischen Mitteln ausgetragen.

Prof. Dr. Joachim Schild vor dem Universitätshintergrundfoto
Prof. Dr. Joachim Schild ist für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Europäischen Integration mit einem Jean-Monnet-Lehrstuhl geehrt worden.

Außenwirtschaftliche Strategie

Die Forschungs-, Lehr- und Transfer-Aktivitäten des Jean-Monnet-Lehrstuhls werden sich auf die Analyse der außenwirtschaftlichen Strategie- und Instrumentenwahl der EU im Bereich von Handel und Investitionen konzentrieren. Damit will sich die EU gegen wachsende geopolitische Spannungen und Konflikte und gegen unfairen Wettbewerb seitens von Drittstaaten wappnen. Daneben werden interne wirtschafts- und industriepolitische Maßnahmen analysiert, die die EU als Antwort auf neuartige geopolitische und geoökonomische Herausforderungen und den industriepolitischen Aktivismus von Konkurrenten entwickelt hat.

Teilthemen des Projekts umfassen die EU-Außenhandelsstrategie der offenen strategischen Autonomie; Reformen bestehender außenwirtschaftlicher Instrumente zur Förderung ihrer strategischen Autonomie, ihrer wirtschaftlichen Souveränität und der Resilienz ihrer wirtschaftlichen Lieferketten; die Kontrolle ausländischer Direktinvestitionen auf Sicherheitsrisiken hin; Ausfuhrkontrollen; die Entwicklung neuer Handelsschutzinstrumente als Reaktion auf Wettbewerbsverzerrungen seitens der Handelspartner und der Umgang mit geoökonomischen Zwangsmaßnahmen wichtiger Handelspartner gegen die EU und ihre Mitgliedstaaten.

Workshops und Exkursionen

Die Fördermittel sollen für unterschiedliche Lehr- und Workshop-Projekte, für Gastvortragsreihen, sowie für außercurriculare Aktivitäten wie etwa Exkursionen zu EU-Institutionen und die Teilnahme Trierer Studierender an Simulationen von EU-Entscheidungsprozessen („Eurosim“) genutzt werden.

Als Partner an der Universität Trier sind Prof. Dr. Xenia Matschke (Volkswirtschaftslehre), Prof. Dr. Sebastian Heilmann (Politikwissenschaft) und apl. Prof. Dr. Dirk Schmidt (Politikwissenschaft) an diesem Projekt beteiligt.

Kontakt

Prof. Dr. Joachim Schild
Politikwissenschaft
Mail: schilduni-trierde
Tel. +49 651 201-2124