Learning Garden
„Learning Garden“ – die Idee stammt aus der Welt der Schulen. Outdoor-Konzepte sollen den Unterricht bereichern, neue Formen der Beteiligung und Aktivität ermöglichen, Nähe und Auseinandersetzung mit der Natur schaffen. Die Universität Trier ist von den Architekten als ein offener, in die Landschaft eingebetteter Campus konzipiert worden. Die nunmehr erfolgte Anlehnung an die „Learning Garden“-Philosophie soll die Natur des Trierer Campus noch stärker mit dem akademischen Leben verbinden.
Die Sitzgruppen sind von Landschaftsarchitekten entworfen worden und fügen sich unauffällig in die vorhandene Struktur ein. Für die Finanzierung danken wir dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Trier.
Die Orte des Learning Garden tragen Namen von Personen, die eine Verbindung zur Region und/oder zur historischen Vorläuferinstitution der heutigen Universität aufweisen:
Nikolaus von Kues (1401-1464): Das Cusanus-Institut der Universität Trier und der Theologischen Fakultät Trier bezeichnet Nikolaus von Kues als einen der innovativsten Denker des Spätmittelalters. Er verließ in jungen Jahren seinen Geburtsort, das heutige Bernkastel-Kues an der Mosel, und wurde Student, erzbischöflicher Sekretär, päpstlicher Legat sowie Fürstbischof und Kardinal. Nicht nur auf seinen Reisen, sondern auch in sozialer und intellektueller Hinsicht überschritt er die Grenzen seiner Zeit. Dass er die Gründung einer Universität in Trier förderte, ist wahrscheinlich, aber nicht belegt.
Friedrich Spee (1591-1635): Der aus dem Rheinland stammende Jesuit Friedrich Spee gilt als bedeutender Barockdichter und kritischer Moraltheologe der Frühen Neuzeit. In seiner Kampfschrift (Cautio Criminalis, 1631) hat er Folter und Hexenprozesse scharf verurteilt. Er lehrte an der alten Universität Trier. Ein Denkmal sowie seine Grabstätte finden sich in der ehemaligen Jesuitenkirche.
Karl Marx (1818-1883) und Jenny von Westphalen (1814-1881): Karl Marx gehört zu den bedeutendsten Philosophen des 19. Jahrhunderts, der aus seiner Analyse des Kapitalismus ein zukünftiges Gesellschaftsmodell ableitete, das die Widersprüche und Ungerechtigkeiten dieses Wirtschaftsmodells hinter sich lasse. An seiner Seite wirkte seine Frau Jenny Marx (geb. von Westphalen), die einen nicht unwesentlichen Anteil an der Fertigstellung seiner Schriften hatte.
Oswald von Nell-Breuning (1890-1991): Oswald von Nell-Breuning gilt als Nestor der Katholischen Soziallehre. Im Mittelpunkt seines Denkens stand eine Wirtschaftsethik, die die Sozialbindung des Eigentums betonte. Personalität, Solidarität und Subsidiarität galten ihm als zentrale Prinzipien einer konfliktarmen Gesellschaftsordnung.
Clara Viebig (1860-1952): Die Erzählerin und Schriftstellerin Clara Viebig hat in ihren Romanen den Lebensalltag in der Eifel, an Rhein und Mosel beschrieben. Sie musste sich in einer männlich dominierten Welt behaupten und viele Anfeindungen ertragen. Sie gehört zu den ersten Schriftstellerinnen der Moderne.
Decimus Magnus Ausonius (310-ca. 394): Der römische Dichter und Staatsmann Ausonius war Lehrer am Kaiserhof in Trier. Durch sein Werk „Mosella“ setzte er der Region ein literarisches Denkmal. Nach ihm ist ein Preis benannt, der von der Universität Trier an Forschende aus den Bereichen Klassische Philologie und Alte Geschichte vergeben wird.
Caelius Apicius: Apicius war der Spitzname eines sehr wohlhabenden Feinschmeckers, der zu Beginn des 1. Jh. nach Chr. lebte. Tatsächlich hieß er Marcus Gavius. Unter dem Namen Apicius ist auch ein antikes Kochbuch bekannt, das aber höchstens zu einem kleinen Teil von Apicius/Gavius selbst verfasst, vielmehr durch ständige Erweiterung und Umarbeitung über mehrere Jahrhunderte hin aus verschiedenen römischen und griechischen Quellen zusammengestellt wurde. Der in den mittelalterlichen Handschriften überlieferte Titel lautet De re coquinaria („Über die Kochkunst“). Die Zuweisung an den bekannten Genießer und die Ergänzung des Namens zu Caelius Apicius geht auf die Gelehrten der Humanistenzeit zurück.