Montagsvorträge aus Forschung und Lehre

Herzlich willkommen zu unserer Vortragsreihe!

Unsere Veranstaltungen stehen allen offen – Studierenden aller Fachbereiche, interessierten Gasthörenden sowie all jenen, die Freude am Entdecken und Lernen haben. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Im Mittelpunkt dieses offenen Angebots des 'Campus der Generationen' stehen Wissenschaftler*innen der Universität Trier. Sie präsentieren in ihren Vorträgen aktuelle Themen aus ihren Fachgebieten. Diese Vortragsreihe bietet eine einzigartige Gelegenheit, Einblicke in die Forschungsinhalte, Fragestellungen, Methoden und Ergebnisse der vielfältigen wissenschaftlichen Disziplinen der Universität zu gewinnen.

Bitte prüfen Sie vor Ihrer Anreise die aktuellen Termine auf unserer Webseite!

Programm: Sommersemester 2025

„The Family of Man“ (1955) Das ,bekannte unbekannte‘ Meisterwerk der Installationskunst neu entdecken

28.04.2025

Anglistik | Trier Center for American Studies: Prof. Dr. Gerd Hurm

Der oftmals fehlgedeutete Ausdruck der ,,family of man" spielt eine zentrale Rolle in der wegweisenden ersten Frauenrechtserklärung, die 1848 in Seneca Falls, New York verabschiedet wurde. Es verwundert deshalb nicht, dass das Thema Frauenwahlrecht im gleichnamigen Kunstwerk des luxemburgisch-amerikanischen Fotografen Edward Steichen ebenfalls eine zentrale Rolle einnimmt. Der Vortrag erläutert anhand neuer Forschungserkenntnisse die historischen, politischen, kulturellen und ästhetischen Dimensionen der einflussreichsten Foto-Ausstellung der Moderne (permanent ausgestellt seit 1994 im Schloss Clervaux, Luxemburg).

„Wie Neuigkeiten zu Nachrichten werden“ - So funktioniert Journalismus

05.05.2025

Zentrum für Lehrerbildung| Tellerrand-Gastprofessur: Armin Himmelrath

Eine Information allein macht noch keine Nachricht. Erst durch sorgfältige Recherche, kritische Prüfung und Einordnung in Kontexte entsteht Journalismus, der Orientierung bietet und Vertrauen schafft. Der Journalist Armin Himmelrath, seit Januar 2024 Inhaber der Tellerrand-Gastprofessur an der Universität Trier, erläutert in seinem Montagsvortrag, wie aus Neuigkeiten und Fakten fundierte Nachrichten werden. Dabei zeigt er, welche handwerklichen und ethischen Prinzipien diesen Prozess leiten und warum journalistische Arbeit nicht nur für eine informierte Gesellschaft unverzichtbar ist, sondern auch, warum ein grundlegendes Verständnis für die Funktionsweise des Journalismus in der Lehrerbildung von so großer Bedeutung ist.

 

"Das Unsagbare sagen" - Weisheit in der chinesischen Tradition

12.05.2025

Sinologie: Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl

Dem bekannten Sprichwort zufolge ist Reden Silber, Schweigen hingegen Gold. Und so weiß auch der Volksmund hierzulande, dass sich der wahre Philosoph, nämlich der Weise, weniger durch Reden als vielmehr durch Tun bzw. Schweigen hervortut. Der Vortrag wird zunächst die Tradition des „Unsagbaren“ bzw. der Skepsis in der europäischen Tradition aufzeigen, um vor dieser Folie auf philosophische Inhalte des chinesischen Taoismus und Buddhismus einzugehen und deren Grundzüge – wie das „Wissen des Nichtwissens“ – zu beleuchten. Da das Wesentliche sich nicht in Worten ausdrücken lässt, sind die Vermittlungsversuche, die sich in den fernöstlichen Lehren trotzdem finden, folglich Gleichnisse, Allegorien und Bilder. Am Ende des Vortrags stehen deshalb Beispiele aus der chinesischen Dichtung und Kunst, um zu zeigen, wie auch dort seit jeher versucht wurde, das eigentlich „Unsagbare“ – auf Umwegen – doch zu vermitteln.

Von Strebern zu Störenfrieden. Zur Bearbeitung von Diskriminierungserfahrungen in berufsbiografischen Professionalisierungsprozessen

Bildungswissenschaften: Prof. Dr. Sabine Klomfaß

19.05.2025

Dass in den Schulen die Heterogenität der Schüler:innenschaft immer weiter ansteige, ist eine breit geteilte Vorstellung. Dahinter verbergen sich jedoch erstaunlich stabile Strukturen sozialer Ungleichheiten, die zur Legitimierung gruppenspezifischer Diskriminierungen beitragen. Solche Diskriminierungen können sich als Erfahrung von Nicht-Zugehörigkeit (bspw. aufgrund eines zugeschriebenen Migrationshintergrunds oder der sogenannten Bildungsherkunft) biografisch tief einschreiben. Anhand biografischer Narrationen von Lehramtsstudierenden und (Hochschul-)Lehrer:innen wird im Vortrag rekonstruiert, wie diese Erfahrungen das professionelle Selbstverständnis von (zukünftigen) Lehrer:innen prägen. Welche Ansätze gibt es, um gruppenspezifische Diskriminierungen zu reduzieren?

Diversität in der postmigrantischen Gesellschaft

26.05.2025

Ethnologie: JProf. Dr. Gerhild Perl und Dr. Karim Zafer

Gesellschaften diversifizieren sich zunehmend, und in vielen deutschen Großstädten haben Menschen mit Migrationshintergrund bereits einen Anteil von über 40 Prozent. Dieser gesellschaftlichen Diversifizierung wird oft mit vereinfachenden Erklärungen begegnet, die Migration als Problem darstellen. In diesem Vortrag verfolgen wir zwei Ziele: Zum einen identifizieren und dekonstruieren wir zentrale „Mythen der Migration“, zum anderen argumentieren wir anhand des Konzepts der „Superdiversität“ für eine Abkehr von ethnisch-kulturellen Schubladen hin zu einem flexibleren Verständnis sozialer Kategorien in der postmigrantischen Gesellschaft. Superdiversität macht deutlich, dass regionale Herkunft allein nicht ausreicht, um soziale Zugehörigkeiten zu erklären. Vielmehr greifen Aspekte wie sozialer Status, Aufenthaltsrecht, Sprache, Geschlecht und Alter ineinander und formen neue soziale Konfigurationen. Ein solches Verständnis von Diversität eröffnet neue Perspektiven auf Migration, Identität und soziale Ungleichheit – und fordert eine kritische Neubewertung gesellschaftlicher Zugehörigkeit und politischer Gestaltungsräume.

 

Impact and Experience. Soziologie im Exil

02.06.2025

Soziologie: Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Jäckel

Der Schriftsteller Stefan Zweig (1881-1942) beschrieb den Verlust einer alten Welt in "Die Welt von gestern". Im Vorwort spricht er von "vulkanischen Erschütterungen" und dem Gefühl, immer dort gewesen zu sein, "wo diese Erdstöße am heftigsten sich auswirkten." Stets ging es um existentielle Fragen.
Der Vortrag beschreibt "Exil"-Erfahrungen nicht aus der Perspektive der Literatur. Aber diese ist hilfreich, um sich ein Bild von den Verwerfungen und Herausforderungen zu machen, die mit "Wissenschaft im Exil" einhergingen - hier vor allem in der Soziologie. Luhmann hat der Wissenschaft einmal die Funktion zugeschrieben, "die Welt für die Gesellschaft offen zu halten." Welche Erfahrungen, Anpassungen und Aneignungen begleiten das Zusammentreffen verschiedener Denkstile, insbesondere in der Zeit zwischen 1933 und 1945? 

"Wie Phönix aus der Asche" - Der mythische Feuervogel als Symbol der Wiedergeburt und Erneuerung  

16.06.2025

Ägyptologie: Dr. Anett Rózsa

Der Vortrag beleuchtet den Phönix von seinen Ursprüngen im alten Ägypten über die griechisch-römische Zeit bis in die Moderne. Im Fokus stehen die ägyptischen und hellenistischen Wurzeln der Figur, ergänzt durch spätere Adaptionen im Christentum, im Mittelalter und in der Popkultur - etwa in Harry Potter als der Vogel von Albus Dumbledore. Der mythische Vogel verkörpert den ewigen Lebenszyklus von Sterben, Wiedergeburt und Erneuerung und dient so als Sinnbild eines unendlichen Kreislaufs. 

Papyrologische Quellen zur Prostitution in der römischen Antike

23.06.2025

Papyrologie: JProf. Dr. Patrick Reinard

Papyri und Ostraka liefern unmittelbar überlieferte Quellen, die direkt aus dem Alltag der antiken Menschen stammen. Diese Texte eröffnen einmalige Einblicke in die Sorgen und Nöte oder die Emotionen der Menschen. Zahlreiche Texte berichten von der Lebenssituation von Frauen, die zur Prostitution gezwungen wurden sind. Wie haben diese Personen ihr Schicksal ertragen? Wie war ihr rechtlicher Status? Wie wurde Prostitution organisiert? Oder welche ökonomische und sozioökonomische Bedeutung hatte das 'älteste Gewerbe der Welt' in der Antike? Diese und ähnliche Fragen können anhand der papyrologischen Texte aus Ägypten in bisher von der Forschung nicht erschlossener Tiefe diskutiert und beantwortet werden.

"Die Vorboten des Spartakus" - Der erste Sklavenaufstand auf Sizilien im 2. Jahrhundert v. Chr. – Geschichte, Topographie und Forschungsfragen

30.06.2025

Klassische Philologie: Dr. Piotr Wozniczka  

Der Spartakusaufstand ist dank der populären Medienkultur der berühmteste Sklavenaufstand der Antike. Tatsächlich ist er jedoch nur der Schlussakt einer Periode in der Geschichte der römischen Republik, in der es relativ häufig zu kleineren und größeren Sklavenaufständen kam (140-70 v. Chr.). Der größte dieser Aufstände war der erste Sklavenaufstand auf Sizilien (140/135-132 v. Chr.), in dessen Verlauf die Aufständischen ein eigenes Königreich mit Zentrum in Enna errichteten und zahlreiche militärische Erfolge gegen die römische Provinzverwaltung errangen. Der Vortrag widmet sich ausführlich den Ursachen, dem Verlauf und den Nachwirkungen dieses Aufstandes vor dem Hintergrund der facettenreichen Geschichte Siziliens.



Möchten Sie sich mit anderen Gästen der Vortragsreihe austauschen?

Die 'Hochschulgruppe der Seniorstudierenden' lädt jeden Montag während der Vorlesungszeit ab 15:45 Uhr (in der Regel im Anschluss an den Montagsvortrag) zum 'Montagstreff' ein.

Haben Sie einen interessanten Vortrag verpasst?

Eine Aufzeichnung der von den Dozierenden freigegebenen Vorträge steht Ihnen in der Regel ab Ende der Woche nach dem Vortrag zur Verfügung. Klicken Sie dazu unter der Rubrik "Aufzeichnungen der Vorträge", auf den Link unterhalb des jeweiligen Vortragstitels, um zum Videoportal der Universität Trier (Panopto) weitergeleitet zu werden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

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Anmeldung: Senden Sie eine E-Mail an campusdergenerationen@uni-trier.de.

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Hier finden Sie bis zum 31. März 2025 die Aufzeichnungen der Vorträge aus dem Wintersemester

Die folgenden Vorträge stehen Ihnen bis Ende März 2025 über den jeweiligen Link unterhalb des Vortragstitels zur Ansicht zur Verfügung.

Europäischer Binnenmarkt und Wettbewerb - auf welchem Weg zu Nachhaltigkeit?

Link zur Aufzeichnung des Vortrags

Rechtswissenschaft | Europäisches Wettbewerbsrecht
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Niklas Köny

Der europäische Binnenmarkt ist das Herzstück der europäischen Integration und garantiert freien Handel und fairen Wettbewerb zwischen den EU-Mitgliedstaaten. Doch wie lassen sich seine Grundregeln mit dem Ziel einer nachhaltigen Wirtschaft in Einklang bringen? Der Vortrag beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des europäischen Binnenmarktes und des Wettbewerbs und diskutiert, wie soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeitsziele in diesem Rechtsrahmen gefördert werden können.

 

„Diese Kunst bietet so viel Gutes, Neues und Beständiges“
- Stein und Kreativität in der Renaissance

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Kunstgeschichte: JProf. Dr. Markus Rath

Für die vormoderne Kunst stellte die intensive Auseinandersetzung mit natürlichen Prozessen und Materialien eine entscheidende Quelle des Wissens und der Kreativität dar. Besonders mineralische Materialien waren mit ihren Farb- und Formvariationen eine ständige Quelle der Inspiration. Zahlreiche Überlegungen zu den visuellen Qualitäten von Steinstrukturen, Beobachtungen zu den Vor- und Nachteilen von Stein oder Terrakotta als Arbeitsmaterial, malerische Erfindungen und Techniken, die sich der malerischen Nachahmung von Stein widmen, umfassen ein breites künstlerisches Betätigungsfeld von übergreifender Relevanz für Bildhauerei, Malerei und Architektur, und zwar sowohl praktisch als auch theoretisch. Der Vortrag beleuchtet an einige Fallbeispielen, wie natürliche und künstlerische Kreationsprozesse gerade hinsichtlich mineralischer Materialien während der Renaissance in einem reziprok stimulierenden Austauschprozess standen.


Postwachstumsökonomien als alternative Wirtschaftsverständnisse

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Geographie | Nachhaltige Regional- und Standortentwicklung: Prof. Dr. Julia Affolderbach

Der steigende Verbrauch begrenzt verfügbarer Rohstoffe und regenerativer Ressourcen sowie die limitierte Belastbarkeit von natürlichen Ökosystemen weltweit stehen im Widerspruch zu einem auf anhaltendem Wachstum basierten Wirtschaftssystem. Der Vortrag zeigt die Limitationen unseres bestehenden Wirtschaftssystems auf und stellt alternative Ansätze und Praktiken im Sinne einer Postwachstumsökonomie vor, welche systemische Wachstumszwänge überwinden wollen und auf eine absolute Reduktion von Ressourcenverbräuchen abzielen. Postwachstum meint nicht das Gegenteil von Wachstum (Schrumpfung, Rezession), sondern Wachstum dort, wo es unter ökologischen und sozialen Aspekten sinnvoll ist auch im Hinblick auf globale Verteilungs(un)gerechtigkeit.

zum Weiterlesen:
Paech, Niko und Paech, Björn. "Vom Wachstumsdogma zur Postwachstumsökonomie." Wege in die Nachhaltigkeit (2013), 73-95. 
Lange, Steffen. Rahmenbedingungen einer Postwachstumsökonomie.Ökologisches Wirtschaften-Fachzeitschrift, (2014) 29(3), 46-50. 


Digit@l China - Überwachungsdiktatur und technologische Avantgarde

Link zur Aufzeichnung des Vortrags 

Sinologie: Prof. Dr. Kristin Shi-Kupfer

Mit parteistaatlicher Unterstützung avancierten die großen IT-Unternehmen Chinas seit Ende der 1990er Jahre schnell zu den Motoren der am dynamischsten wachsenden Digitalwirtschaft der Welt. Sie adaptierten zunächst Produkte und Geschäftsmodelle aus dem Ausland, gingen danach aber eigene Wege.


Fake News als Volkssport 
Von der Leichtigkeit des Nachrichtenfälschens und den schweren Bedrohungen für unsere Gesellschaft

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Tellerrand-Gastprofessur des Zentrums für Lehrerbildung: Armin Himmelrath

Wo früher noch Druckereien, Redaktionen und ein Vertrieb nötig waren, um Medien zu veröffentlichen, reicht heute ein Smartphone: Der kleine Hochleistungsrechner in unserer Hosentasche ist ein mächtiges Medien-Instrument. Es zu missbrauchen, ist kinderleicht – die Gefährdungen für unsere Demokratie sind dafür umso größer. Der Journalist Armin Himmelrath, seit Januar 2024 Inhaber der Tellerrand-Gastprofessur an der Universität Trier, geht in seinem Montagsvortrag der Frage nach, wie die Vermittlung von Medienkompetenz in Bildungsprozessen gelingen kann.

 

Durch Polyculture den Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft begegnen 

Link zur Aufzeichnung des Vortrags 

Geowissenschaften: Prof. Dr. Christoph Emmerling

Die europäische Landwirtschaft trägt durch den Ausstoß von Treibhausgasen zum Klimawandel bei und gleichzeitig ist eine Anpassung an zunehmende Witterungsanomalien und deren Folgewirkungen für die Umwelt dringend geboten. Eine vielversprechende Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels ist die Polyculture, eine Integration von Dauerkulturen in ein bereits bestehendes Anbausystem. Die verstärkte Substitution von einjährigen Kulturen durch Dauerkulturen ist u.a. aufgrund des hohen Kohlenstoff-Speicherpotenzials ein bedeutender Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz und trägt durch Bodenruhe in vielfältiger Weise zum Bodenschutz bei.


Gene, Götter, Popkultur

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Psychobiologie | Verhaltensgenetik: Prof. Dr. Jobst Meyer

Ist Spiritualität eine adaptive Eigenschaft des Menschen, die von der Evolution begünstigt wird? Existieren dafür genetische Grundlagen? Der Vortrag beleuchtet philosophisch-naturwissenschaftliche und religiöse Paradigmen, wie göttliche Allwissenheit und den freien Willen, aus verschiedenen Blickwinkeln. Zudem wird diskutiert, wie diese Themen in der modernen Popkultur, einschließlich Superheldenfilmen und Graphic Novels, dargestellt werden. Eine faszinierende Reise, die durch die Arbeitszimmer von Charles Darwin und Sigmund Freud bis an die Grenzen des bekannten Universums und darüber hinaus führen wird, erwartet die Zuhörer.


Ich brauche ja einen Schulabschluss, sonst funktioniert das ja im Leben nicht" – Junge Wohnungslose und die Bedeutung von Schule

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Erziehungswissenschaften: JProf.‘in Dr. Helena Kliche

Der Schulbesuch und die damit verbundenen Schulabschlüsse entscheiden wesentlich über die Zugänge zur gesellschaftlichen Teilnahme. Junge Menschen, die wohnungslos sind, scheinen diese Zugänge verwehrt zu bleiben. Betrachtet man deren Schulbesuch, so lässt sich dieser gar als krisenhaft beschreiben, der durch Exklusionserfahrungen aus der Schule, Familie und Hilfesystemen – wie Heimerziehung und Pflegefamilien – geprägt ist.  Trotz dessen wird Wohnungslosigkeit in der gesellschaftlichen Wahrnehmung oftmals lediglich den Einzelnen angelastet und als Resultat normabweichender Verhaltensweisen bewertet.

Dies aufgreifend wird in dem Vortrag die Bedeutung des Schulbesuchs für junge Wohnungslose in den Blick genommen. Grundlage dafür bildet eine biografisch angelegte Studie. Basierend auf sieben biografisch narrativen Interviews mit jungen Wohnungslosen, wird die höchst ambivalente Bedeutung der Schule junger Wohnungsloser thematisiert. Neben dem Erleben krisenhafter Momente, die die jungen Menschen im häuslichen Kontext und der Schule erfahren, werden dabei auch die Bedeutung von Schule für die weitere Lebensführung und das damit verbundene Nachholen von Schulabschlüssen in das Zentrum des Vortrags gerückt.