Statistisches Bundesamt fördert Projekt über 5 Jahre

Prof. Münnich optimiert Stichproben-Designs der amtlichen Statistik

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Das Statistische Bundesamt unterstützt in den kommenden Jahren die Professur für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Universität Trier. Prof. Dr. Ralf Münnich erhielt den Zuschlag in der Ausschreibung von Zuwendungen für „Forschung und Entwicklung von Innovationen für Stichprobendesigns der amtlichen Statistik“.

Der Trierer Wissenschaftler und sein Team beschäftigen sich mit der Entwicklung anwendungsbezogener mathematisch-statistischer Verfahren, um sie später in der amtlichen Statistik implementieren zu können. Die Forschung soll dazu beitragen, den stetig steigenden Bedarf an statistischen Daten beispielsweise zu Bevölkerung, Gesellschaft oder Wirtschaft zu erfüllen sowie auf veränderte Anforderungen von europäischer, aber auch von nationaler Seite, an die Datenproduktion reagieren zu können. „Es geht darum, Methoden zu entwickeln, welche das Potential des neuen Gesamtsystems der Haushaltsstichproben voll ausschöpfen und somit den Mehraufwand für das Statistische Bundesamt und gleichzeitig die Belastung der Bürger begrenzen“,  skizziert Professor Münnich den „schwierigen, aber lösbaren“ Forschungsauftrag. Das Projekt zielt unter anderem darauf ab, durch neue Methoden der Stichprobenerhebung Synergieeffekte freizusetzen.

Die Wissenschaftler wollen bestehende Methoden weiterentwickeln und durch modellunterstützte Verfahren ergänzen, aber auch innovative mathematische Verfahren entwerfen. Die Ergebnisse sollen insbesondere die geplante Umstrukturierung der deutschen Haushaltsstatistiken sowie der Wirtschaftsrechnungen unterstützen. Dies betrifft unter anderem den Mikrozensus, der die mit einer einprozentigen Stichprobe der deutschen Bevölkerung größte deutsche Haushaltsbefragung darstellt. Verwendet werden die Daten von Verantwortlichen aus Parlamenten und Verwaltung, von der Wissenschaft sowie von der breiten Öffentlichkeit.

Die Förderung erfolgt über einen Projekthorizont von fünf Jahren und ermöglicht somit eine langfristige Planung der Forschungsarbeiten, aber auch die Akquirierung von qualifiziertem wissenschaftlichem Personal. Professor Münnich hatte mit seiner wissenschaftlichen Arbeit und der Entwicklung einer neuen Stichproben-Methodik bereits beim zurückliegenden Zensus zu großen Einsparungen sowie zu einem reduzierten Befragungsaufwand der Bevölkerung unter Wahrung der Qualität der Ergebnisse verholfen.

Die Förderung durch das Statistische Bundesamt könnte sich zudem als Initialzündung zur Gründung eines Instituts erweisen, um die anerkannt hochrangige wissenschaftliche Arbeit an der Professur in der Grundlagenforschung im Bereich der amtlichen und Survey-Statistik zu verstetigen.   

Zum Projekt-Team um Prof. Dr. Ralf Münnich gehören zunächst Dr. Jan Pablo Burgard, Anne Konrad, Thomas Zimmermann und Lisa Borsi.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Ralf Münnich

Universität Trier

Tel. 0651/201-2651

E-Mail: <link>muennich@uni-trier.de