Sommeruniversität: Städte weiterdenken

Wie sich die Welt weiterentwickelt hängt maßgeblich von der Entwicklung unserer Städte ab. Trierer Wissenschaftler urteilen, dass die Kolonialisierung immer noch einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Städte hat und veranstaltet dazu eine Sommer-Universität von internationalem Renommee.

Als sich die UNO im Jahr 1945 gegründet hat, lebte fast ein Drittel der Weltbevölkerung in Gebieten, die von Kolonialmächten abhängig waren. Seit dieser Zeit haben viele Länder ihre Unabhängigkeit erreicht und militärische Besatzung überstanden. Dennoch gibt es wissenschaftliche Theorien, die vertreten, dass heutige Gesellschaften immer noch untrennbar mit Kolonialisierungsprozessen verbunden sind.

Wie genau das Urbane heute von der Kolonialisierung von damals beeinflusst wird, ist Thema der Tagung <link>„Trier Summer University – Decolonizing Urbanism“ an der Universität Trier. Der Lehrstuhl für Nachhaltige räumliche Entwicklung und Governance von Professor <link>Antje Bruns organisiert diese Sommeruniversität.

Aus der Überzeugung heraus, dass das Thema Entwicklung alle etwas angeht, gibt es eine öffentliche Vortragsreihe im Rahmen der Sommeruniversität zu dem Professor Bruns alle Interessierten herzlich einlädt: „Gemeinsam mit ihnen und unseren Teilnehmern wollen wir wissensbasierte und gesellschaftliche Alternativen zu bestehenden Konzepten von Stadt, dem Urbanen und Entwicklung generell diskutieren.“

Die Referenten der Tagung vertreten verschiedene Denkströmungen und unterschiedliche Forschungsdisziplinen wie Geografie, Ökologie, Raumplanung, Soziologie, Geschlechterforschung und den Bildungswissenschaften, um das Thema möglichst interdisziplinär und auch international zu diskutieren. Dabei können Besucher lernen, wie Kolonialisierung sich heutzutage auf das urbane Leben, die Orte, die Menschen, die Politik, die Infrastruktur oder die Kultur auswirkt.

Das öffentliche Rahmenprogramm der Sommeruniversität bietet Besuchern von theoretischen und praxisorientierten Vorträgen über einen Dokumentarfilm bis hin zu Performance-Kunst ein buntes Programm, das die einzelnen Aspekte des urbanen Lebens beleuchtet. Die Referenten der Tagung werden Konzepte zur Dekolonialisierung des Urbanen erläutern und versuchen, gemeinsam neue Gesamtzusammenhänge zu erarbeiten.

Trier Summer University „Decolonizing Urbanism“
Dienstag, 6. bis Freitag 9. Juni 2017, ab 11 Uhr
Campus II, HS 13
Teilnehmersprache: Englisch

 

Zum <link linkicon-pfeil-rechts-blau-rte>Programm

Kontakt
Prof. Dr. Antje Bruns
Telefon +49 (0)651/201-4550
Email: <link http:>waterpower@uni-trier.de

oder
Dr. Jennifer Gerend
Telefon +49 (0)651/201-4730
Email: <link http:>gerend@uni-trier.de

Hintergrund
Gastgeber der Tagung an der Universität Trier ist das „Governance and Sustainability Lab“, der Lehrstuhl für Nachhaltige Entwicklung und Governance von Prof. Dr. Antje Bruns. Bruns erforscht, wie die Dynamik von Gesellschaft und Natur beschaffen ist und wie sie sich verändert. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Untrennbarkeit von Natur und Kultur sowie die Rolle der Governance des politischen und wirtschaftlichen Systems bei der Lösung von Umweltproblemen. In ihren empirischen Studien untersucht sie, wie Politik und Machtverhältnisse den Einsatz von Ressourcen und Landnutzung im Urbanen beeinflussen.