Beredte Scherben aus dem ägyptischen Wüstensand

Prof. Fabian Reiter untersucht Ostraka. Foto: Sheila Dolman

Der Papyrologe Fabian Reiter wertet Ostraka aus dem Dorf Tebtynis aus

Fabian Reiter sitzt vor einem riesigen Scherbenhaufen, der ihn seit Jahren beschäftigt. Der Trierer Professor für Papyrologie ist aber nicht etwa daran interessiert, aus den Fragmenten den Originalzustand von Vasen oder anderen Gefäßen zu rekonstruieren. Er versucht vielmehr zu ergründen, was uns diese Scherben heute noch zu sagen haben. Der besondere Wert dieser Scherben liegt darin, dass sie beschriftet sind. Wie Papyrus und andere Stoffe dienten  die sogenannten Ostraka im griechisch-römischen Ägypten als Schreibmaterial. Das weckt den Forschergeist eines Papyrologen, dessen wissenschaftliches Interesse sich entgegen  landläufiger Vorstellungen nicht auf Papyrus und die darauf geschriebenen Texte begrenzt. „Neben den Papyri sind Ostraka eine unschätzbare Quelle für unsere Kenntnis der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte im griechisch-römischen Ägypten“, fasst Fabian Reiter die Relevanz für die Forschung zusammen.

<link file:232370 _blank>Zum Artikel im Unijournal 1/2017