Ein großes Meisterwerk der Moderne wird neu gedeutet

Wissenschaftler veröffentlichen unberücksichtigte Dokumente und neue Perspektiven zur Fotoausstellung „The Family of Man“

Mit zehn Millionen Besuchern weltweit gehört „The Family of Man“ zu den erfolgreichsten Fotoausstellungen aller Zeiten. Obwohl sie als eines der großen Meisterwerke der Moderne gilt, war die Ausstellung auch vernichtender Kritik ausgesetzt. In dem nun erschienenen Buch „The Family of Man Revisited: Photography in a Global Age“ nehmen Gerd Hurm, Anke Reitz und Shamoon Zamir als Herausgeber eine radikal neue Deutung der politischen und ästhetischen Dimension der Foto-Installation vor. Am 27. März 2018 wird das Buch im Museum of Modern Art in New York vorgestellt - an dem Ort, an dem „The Family of Man“ 1955 erstmals gezeigt wurde. In Zeiten des Kalten Krieges sollte „The Family of Man“ eine Botschaft des Friedens vermitteln und hat sich daher bis heute einen aktuellen Charakter bewahrt.

Die Dauerausstellung „The Familiy of Man“
ist im Schloss Clervaux, Luxemburg, zu sehen.
(Öffnungszeiten: siehe unten "Die Ausstellung")

Die von dem luxemburgisch-amerikanischen Künstler und Kurator Edward Steichen konzipierte Ausstellung hat so unterschiedliche Intellektuelle und Künstler wie Dorothea Lange und August Sander, Max Horkheimer und Eleanor Roosevelt, Angela Davis und Gerhard Richter fasziniert und beeinflusst. Durch die vernichtende Kritik von Roland Barthes und Susan Sontag erlangte „The Family of Man“ zugleich den zweifelhaften Ruf, eines der problematischsten Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts zu sein.

Der Band „The Family of Man Revisited: Photography in a Global Age“ widmet sich diesen extrem widersprüchlichen Wahrnehmungen und Beurteilungen. Die Autoren stützen sich dabei auf bisher unveröffentlichte und nicht in der Debatte berücksichtigte Dokumente. Damit möchten sie eine neue Phase in der Wahrnehmung der Ausstellung einleiten, die seit 2003 als UNESCO-Weltdokumentenerbe im Museum Clervaux in Luxemburg dauerhaft gezeigt wird.

Der Band von Wissenschaftlern aus Europa und den USA legt dar, wie es zu den konträren Deutungen der Ausstellung kam. Er zeigt zudem auf, weshalb „The Family of Man“ auch in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts ungebrochen relevant ist. „Dadurch soll das so wichtige pazifistische und interkulturelle Vermächtnis der Ausstellung für die heutige Zeit wiedergewonnen und Geschichte differenziert lebendig gehalten werden. The Family of Man führt eindrücklich vor Augen, was die Menschheit durch Krieg und nukleare Zerstörung verlieren könnte“, sagt Gerd Hurm von der Universität Trier, der das Buch gemeinsam mit Sarah Meister (MoMA), Anke Reitz (Centre national de l’audiovisuel, Luxemburg), Shelley Rice (New York University) und Shamoon Zamir (New York University Abu Dhabi) am 27. März im Museum of Modern Art vorstellen wird.

Die Buchpräsentation wird begleitet von weiteren Diskussionsrunden und Vorträgen unter Teilnahme von Professor Gerd Hurm in den Harvard Art Museums in Cambridge, in Rochester, in New York sowie in Chicago.

Die Ausstellung

Die Dauerausstellung „The Familiy of Man“ ist im Schloss Clervaux, Luxemburg, zu sehen:

  • 1. März bis 1. Januar Mittwochs bis Sonntag von 12.00 bis 18.00 Uhr
  • Montag und Dienstag geschlossen (außer an Feiertagen)
  • immer geschlossen zwischen 2. Januar bis 28. Februar

Weitere Informationen

<link http: www.steichencollections-cna.lu>www.steichencollections-cna.lu
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Kontakt

<link http: www.uni-trier.de>Prof. Dr. Gerd Hurm
Universität Trier/Trierer Centrum für Amerikastudien
E-Mail: <link>hurm@uni-trier.de
Tel. 0651/201-2302

Für Medienanfragen steht Professor Hurm ab Mitte April, nach seiner Rückkehr aus den USA, wieder zur Verfügung.