Die Hexen-Expertin
Hans-Jakob Meisenbein ist erst 12 Jahre, als er 1588 angezeigt wird. Der Junge aus Ruwer bei Trier habe sich mit Hexen eingelassen. Nach etlichen Befragungen wird er - und fast seine komplette Familie - auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Für Dr. Rita Voltmer, Historikerin an der Universität Trier, ist das symptomatisch, wie sie im Interview mit der "Landesschau" des SWR-Fernsehen sagte: "Die Vorstellung war, dass Eltern ihre Kinder mit auf den Sabbat nehmen und sie dort dem Teufel weihen. Diese Kinder oder Jugendliche zu befragen, davon erwartete sich das Gericht, weil die Kinder als einfältig galten, besonders schnelle und einfache Aussagen gegen die Erwachsenen."
Hexenverfolgung in Trier, Rheinland-Pfalz und Europa
Seit mehr als 20 Jahren forscht Rita Voltmer zur Hexenverfolgung in Rheinland-Pfalz und ganz Europa. Dabei konnte sie unter anderem belegen, dass Mitglieder der Kirche geistige Brandstifter der Hexenverfolgung waren. An den Verfahren, die alle vor weltlichen Gerichten stattgefunden haben, waren sie als Exorzisten und Beichtväter beteiligt.
Man brauchte damals einen Schuldigen - für Missernten und ähnliche Vorfälle, erklärt Rita Voltmer im SWR. Aber auch die Vorstellung, dass Hexen die Schöpfung zerstören, haben zur Hexenjagd beigetragen.
Speziell zur Hexenverfolgung im Hunsrück hat Rita Voltmer eine Ausstellung zusammengestellt, die Ende September in Simmern beginnen wird.

Kontakt
Dr. Rita Voltmer
Geschichtliche Landeskunde
E-Mail: voltmeruni-trierde
Tel.: 0651 201-3337