Wie Menschen und Computer zusammenarbeiten
Das spezielle Interesse von Juniorprofessor Benjamin Weyers in der Mensch-Computer Interaktion gilt interaktiven Systemen in der Arbeitswelt. Im weiteren Sinn geht es darum, wie diese Systeme im Alltag eingesetzt und genutzt werden und welche Wechselwirkungen der Umgang mit Computern für den Menschen mit sich bringt. Der Mensch als Nutzer solcher Systeme und die Betrachtung der resultierenden kognitiven Prozesse steht dabei im Vordergrund der wissenschaftlichen Auseinandersetzung.
„In der Praxis entwickeln Informatiker Systeme, mit denen Menschen arbeiten. Daher ist mir die Perspektive der Verbindung zum Menschen sehr wichtig“, erläutert Benjamin Weyers. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich eine interdisziplinäre Nähe zur Psychologie, darüber hinaus aber auch zu weiteren Disziplinen an der Universität Trier, insbesondere durch Benjamin Weyers Expertise in den Bereichen Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR).
An Human Brain Project beteiligt
Die genannten Arbeitsschwerpunkte spiegeln sich in Weyers´ aktuellen Forschungsprojekten. Er ist Teil des europaweiten und mit knapp 1,2 Milliarden Euro ausgestatteten Human Brain Projects (HBP). Das ambitionierte Vorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, das menschliche Gehirn wissenschaftlich zu erfassen und durch Modelle und Simulationen nachzubilden. Durch Weyers´ Einbindung in dieses Projekt ist nun auch die Universität Trier offiziell Partner des HBP geworden.
In zwei weiteren durch die DFG geförderten Forschungsprojekten beschäftigt sich der Juniorprofessor zum einen mit der Frage, inwieweit Augmented Reality (AR) dazu beitragen kann, die zeitliche Koordination von räumlich getrennt arbeitenden Teammitgliedern zu unterstützen. In einem zweiten Forschungsstrang untersucht er, inwiefern interaktive Systeme den Prozess von beabsichtigtem Vergessen von unerwünschten Gewohnheiten bei der täglichen Arbeit unterstützen können. Einen speziellen Fokus richtet Benjamin Weyers dabei auf die Verwendung von Technologien der Virtual Reality und der Augmented Reality.
Lehre mit hohem Praxisanteil
In der Forschung wie auch in der Lehre legt Benjamin Weyers Wert auf einen ingenieurwissenschaftlichen Anwendungsbezug. „Die Lehre beinhaltet einen wesentlichen Praxis-Anteil. Gerade wenn sich Studierende mit Virtueller Realität auseinandersetzen, müssen sie praktisch damit umgegangen sein und sie erlebt haben.“ In der aktuellen Vorlesung zu „Virtual Reality und 3D Interaktion“ blicken die Studierenden zudem über die Grenzen des Fachs hinaus. Die Lehrveranstaltung beschränkt sich nicht auf Aspekte der Informatik, sondern bezieht die Betrachtung kognitiver Prozesse und einen Einblick in empirische Methoden ein. „Diese Verbindung ist in der Informatik bislang noch dünn besetzt. Ich halte sie aus der Perspektive der Mensch-Computer Interaktion heraus aber für sehr wichtig“, so Weyers.
Zur Person
Benjamin Weyers leitet seit Dezember 2018 die Professur für Human-Computer Interaction in der Informatik der Universität Trier. Er studierte Angewandte Informatik an der Universität Duisburg-Essen und promovierte im Bereich der formalen Modellierung für die Entwicklung interaktiver Systeme. Bevor er zur Universität Trier kam, war er seit 2013 als PostDoc in der Virtual Reality and Immersive Visualization Group an der RWTH Aachen University tätig. Er ist Gutachter für verschiedene Journale und Konferenzen und aktiv in die Organisation verschiedener nationaler und internationaler Workshops und Konferenzen involviert. Weiterhin unterstützt er die Studienstiftung des deutschen Volkes als Gutachter in Auswahlverfahren.
Kontakt
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Benjamin Weyers
Informatik/Human-Computer Interaction
Mail: weyersuni-trierde
Tel.: +49 651 201-2852